CHRIST OF KATHER / MARKUS MARIA HOFF - Das Oldschoolformat der Zukunft

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VÖ: 23.03.2012
Bandinfo: CHRIST OF KATHER / MARKUS MARIA HOFF
Genre: Grind Core
Label: Unundeux
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

„In sieben Milliarden Jahren wird es niemanden mehr interessieren, ob es JAKA einmal gegeben hat“, hat uns der gute Christof Kather vor wenigen Monatenim Interview mitgeteilt. Das mag wohl auch stimmen, aber mit der alten Kultcombo lässt es sich halt trotzdem noch gut werben, wenn man mit einem Quasi-Nachfolgerprodukt Aufmerksamkeit generieren möchte. So geschehen bei der vorerst auf 500 Stück limitierten und in einer edlen Blechbüchse gewandeten Erstauflage des CHRIST OF KATHER-Produkts „Das Oldschoolformat der Zukunft“, bei dem das einstige JAKA-Hirn auch Kollege Markus Maria Hoff hinzugezogen hat.

Stilecht und fast schon norwegisch true haben die beiden Ruhrpottler ihre Scheibe in diversen Wohn- und Schlafzimmern eingetrümmert, nur Mix und Mastering hat man sich vom dänischen ex-HATESPHERE-Shouter Jacob Bredahl im dänischen Aarhaus besorgen lassen. Dass man stilistisch gar nicht mal wesentlich von den JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELEN abweicht ist natürlich keine große Überraschung, viel eher verwundert es schon, dass der gute Christof Kather auf dem „Oldschoolformat der Zukunft“ verstärkt auf Grooves und nachvollziehbare Songstrukturen setzt – nicht mehr ausschließlich die sprichwörtliche Sau durchs grindcoreige Dorf treibt.

JAKA-Maniacs wissen am guten Christof aber ohnehin nicht nur die fetzige Instrumentierung zu schätzen, sondern verfallen auch den lyrischen Ergüssen des Tausendsassas. Gesellschaftskritik und tagespolitische Anprangerungen gehören zum A & O der guten Kather-Textschule und diese herrliche Mischung aus Atompolitik, Arbeitsüberlastung oder berechtigte Kritik am rechten Rand ist auch dieses Mal wieder exquisit geraten. Große Überraschungen oder revolutionäre Ideen sind auf dem ehrgeizigen Duo-Projekt nicht unbedingt vertreten, aber eine feine, runde, wirklich gelungene Sache ist „Das Oldschoolformat der Zukunft“ allemal geworden. Doch wie schon bei den JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELEN sei auch hier gewarnt – die Mucke von Katherhoff ist nur wirklich offenen Krachfetischisten zu empfehlen, denn wer Audio-Scheuklappen trägt, wird sich hier niemals heimelig fühlen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (20.03.2012)

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