Municipal Waste - The Fatal Feast

„The Fatal Feast“ ist auch schon wieder das fünfte Album der Richmonder Crossover Kings rund um den charismatischen Sänger und John Connelly (zu dem kommen wir übrigens noch!) soundalike Tony Foresta. Waren die beiden direkten, noch über Earache gereichten Vorgängeralben The Art Of Partying (2007) und das zwei Jahre darauf veröffentlichte „Massive Aggressive“ schon wahre Stimmungskanonen, steht der neue, diesmal sogar unglaubliche 38 Minuten dauernde Rundling, der übrigens auch das Debüt des Quartetts beim Branchenprimus Nuclear Blast bedeutet, seinen kruz-würzigen Vorgängern in nichts nach.

Logisch, dass man bei MUNICIPAL WASTE auf stilistische Verrenkungen lange wird warten können. Die Jungs fühlen sich in einer hyperspeedigen Mischkulanz aus Thrash und Hardcore pudelwohl, die HC-üblichen Gangshouts darf man hier getrost als Groupshouts titulieren und nebst den Crossover Ikonen a la DRI, den Cycos von SUICIDAL TENDENCIES, oder NUCLEAR ASSAULT (John Connelly die Zweite!), beweisen MUNICIPAL WASTE vor allem eines: Diese vier Wahnsinnigen sind nach wie vor die einzig legitimen Ziehsöhne der kultigen, aber leider dahingeschiedenen S.O.D., denn viel energischer, frischer und authentischer kann man mit Hardcore-Attitüde angereicherten Thrash Metal der Neuzeit nicht zelebrieren.

Dafür sorgen auf dem neuen MW-Album auch die zahlreichen Gastmusiker: Steve Moore von ZOMBI zeichnet für das Intro zum Titeltrack und das spacige „Waste In Space” verantwortlich, John Connelly (die Dritte!) von NUCLEAR ASSAULT duelliert sich im endgeilen „Unholy Abductor” mit Tony Foresta und Tim Barry von der ebenfalls aus Richmond stammenden Punk-Legende AVAIL pfeffert einen Track wie „Standards And Practices” gar zum uneingeschränkten Albumhighlight hoch.

Alle Freunde des gepflegten Moshens sollten sich die Vier Jungs von MUNICIPAL WASTE ganz dick am Einkaufszettel notieren. Sympathisch, praktisch, gut!