Mercenary - The Hours That Remain

Wie Abertausende auf diesem Planeten wurde auch ich damals vom Vorgänger “11 Dreams” komplett “mercenaryfiziert”, diese Göttergabe lief (und läuft noch immer) unzählige Male über die hauseigene P.A., da quasi NUR Hits darauf zu finden waren und einem gepflegten Abschädeln absolut nichts im Wege stand bzw. steht. Umso gespannter durfte man natürlich auf den nun vorliegenden Nachfolger sein, und nach anfänglichen Schwierigkeiten meinerseits bin ich wieder am „Instant Bang“ – Syndrom (IBS) erkrankt.

Durch den Ausstieg von Bassist/Vocalist Kral war ja nicht abzusehen, ob die Herren diesen Dämpfer verkraften konnten, da er auf „11 Dreams“ auch für die kraftvollen Grunts verantwortlich war und sodass Aggressionslevel der Platte extrem steigerte. Dieses Stilmittel ist auf „The Hours That Remain“ leider fast vollkommen verschwunden, was aber nicht weiters stört, da man mit Mikkel Sandager einen grandiosen Sänger an Bord hat, der einerseits gefühlvoll singen kann, andererseits aber auch schon mal komplett in die Vollen geht. Natürlich gibt es wieder unzählige Ohrwurmmelodien, die gerade danach schreien mitgesungen zu werden (Achtung! Wortwitz!). Hört Euch nur mal den Opener, das getragene „My World Is Ending“, „Lost Reality“ (meiner Meinung nach DER Hit auf der Scheibe) oder „My Secret Window“ an und Ihr wisst was ich meine – live sicher ein Fixpunkt in der Setlist der Dänen! Überhaupt gibt es in den zumeist überlangen Kompositionen viel zu entdecken, man muss sich mit der Platte schon eingehend beschäftigen, ehe sie zündet. Sound mäßig gibt’s natürlich absolut nichts zu bemängeln, Jacob Hansen hat wieder mal einen sehr guten Job abgeliefert – und auch gleich den Bass eingespielt.

Was bleibt unterm Strich? Ich denke mal jeder Fan der Band wird absolut nicht enttäuscht sein, klar, „11 Dreams“ wird nicht getoppt, aber das Niveau wird definitiv gehalten und somit kann sich jeder die CD in seine Sammlung stellen!