Carach Angren - Where The Corpses Sink Forever

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VÖ: 18.05.2012
Bandinfo: CARACH ANGREN
Genre: Symphonic Black Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Kometenhaft ist übertrieben, aber respektabel war der Aufstieg der holländischen Symphonic Black Metaller CARACH ANGREN in den letzten Jahren schon. Das Trio, das unter dem Namen VAULTAGE davor noch wesentlich deathiger unterwegs war, hat sich vor allem mit dem famosen 2008er Erstwerk „Lammendam“ eine anständige Fangemeinde erspielen können, das etwas ruhigere, nicht mehr ganz so durchdringende Nachfolgekonzeptalbum „Death Came Through A Phantom Ship“ hat den ultraböse geschminkten Pandabären-Armada (ja, dagegen sieht selbst Norwegens Dreschflegel Frost wie ein Milchbubi aus) schlussendlich sogar einen Kontrakt bei den bienenfleißigen Season Of Mist eingebracht.

Denen sollte zum Stelldichein natürlich ein ordentliches Werk vorgelegt werden und so haben sich CARACH ANGREN auch ordentlich Mühe gegeben, um mit „Where The Corpses Sink Forever“ den nächsten Level zu erreichen. Allein die Umsetzung ist zwar hochprofessionell, aber keinesfalls umwerfend. Wie schon auf dem letzten Album verzetteln sich CARACH ANGREN mit Fortdauer in ihrem etwas zu gut gemeinten Gebräu aus Bombast, Epik und Erhabenheit. Traditionell verspielter DIMMU BORGIR-Black Metal wird noch immer als fixer Standpunkt herangezogen, doch die theatralische Orchestrierung ist auf „Where The Corpses Sink Forever“ so dominant wie nie zuvor und nimmt den Jungs trotz der Erstliga-reifen Krächzvocals zu viel an Aggressivität und Schärfe.

Konzeptioniert wurde auch dieses Werk, so möchten CARACH ANGREN die Bilder von legendären Malern wie Rembrandt oder Vermeer akustisch umsetzen. Daran scheitert wohl auch die Spannung am großen dritten Bandprojekt, haben sich die guten Herren womöglich doch etwas zu viel vorgenommen. Natürlich vermengen CARACH ANGREN rasende Schwarzmetallklänge mit dem gewohnten Akustik-Theater („Bitte tötet mich“, „General Nightmare“), doch auf eine Dreiviertelstunde potenziert kann man schon mal müde werden, so man nicht täglich vor dem Schlafengehen zum DIMMU BORGIR oder LIMBONIC ART Schrein betet. Technisch passt hier alles, spielerisch sind die Niederländer über alle Zweifel erhaben, aber den einzelnen Songs fehlt es etwas an Herz und Seele. Und genau das war bei den beiden Vorgängern noch im Überfluss vorhanden.

P.S.: Das Cover-Artwork ist dafür mal so richtig Killer!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (10.05.2012)

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