WAYLANDER - Kindred Spirits

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VÖ: 16.07.2012
Bandinfo: WAYLANDER
Genre: Folk Metal
Label: Listenable Records
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Lineup  |  Trackliste

WAYLANDER – Clan mit E-Gitarren und Pipes

Es gibt Fans, die finden nur die irischen Folkmetaller machen wirklichen Folk- oder Paganmetal.

"I think bands like Waylander (and Cruachan as well) deserve a lot more attention than all those happy little boozer and ahooooy hohoho mateey bands we are so familiar with these days. They present the totally wrong side of the genre to the bigger public which is just a shame. Folk metal is not about fucking booze parties with cute friendly rape-me trolls but about history, tragedy and pride."
Aljosha, May 1st, 2009

Dieser Forumsbeitrag von der Website des WAYLANDER-CLANS legt die Latte hoch und es bleibt die Frage, an welchen Bands WAYLANDER hier gemessen werden.

Was also? „Echoes Of The Sidhe“ geht ab, ohne Frage. Die Flöte im Hintergrund wirkt aber etwas verloren, das eine oder andere Mal auch leicht neben dem Takt, das Gitarrensolo reißt nicht wirklich vom Hocker.

Ein gutes Beispiel für die gelungene Mischung aus Folk und Metal zeigt dann „Lámh Dearg“. Ein typischer Folkrhythmus mit Gitarre und Trommel, dazu quasi im Gegentakt das ganze Instrumentenarsenal. Die Nummer passt, geht gut ab, ist für mich ein Highlight der CD. Allerdings zeigt sie mir auch, was mir an WAYLANDER am wenigsten gefällt – die Leadstimme! Scream ist okay, aber ArdChieftain klingt wie einer, der heiser ist und eigentlich nicht so singen möchte. Mag sein, dass das live ganz anders rüberkommt – mein Ding ist diese Stimme nicht.

Wirklich super finde ich die „Twin Fires Of Beltíne“. Das Stück ist eine Folkmelodie, unterlegt und gestützt durch Metal-Basslines und Gitarrenriffs. Und hier passt auch die Stimme einigermaßen.

Keine Ahnung weshalb, aber bei „Of Fear And Fury“ sehe ich einen Clan von Schotten, welche unter Drogen Baumstämme stemmen und werfen… den Song finde ich okay, schneller, klarer Metalbeat mit einem Slow Motion-Einstieg.

„Grave Of Giants“ ist dann wirklich eine Ballade – schönes Gitarrenfundament, sanfte Trommelklänge und eine klare, tragende Flöte. Die Stimme – mein Lieblingsthema – für einmal nur als Erzählgesang. Ein schönes Stück zum Chillen, bevor es dann mit „A Path Well Trodden“ wieder richtig abgeht. Eine heftige, brettharte Nummer, die gleich von „Quest For Immortality“ gefolgt wird, dasselbe in grün. Die Jungs können haben's drauf! „Erdath“ gehört dann wieder in die Kategorie Ballade – wenigstens während der ersten Minute. Nachher wechseln Rhythmus und Tempo, der Song wird lauter und endet gewohnt metallisch.

„Kindred Spirits“ bildet dann den gelungenen Abschluss eines weitgehend runden Albums. Zuerst gibt es Flöten – ich würde schwören, die ersten Takte bauen auf der Melodie von „Sailing“ auf. Klar folgen dann härtere Riffs und die weiter oben erwähnte Stimme, das Tempo bleibt aber moderat. Ich finde, dass dieser Titelsong die beste Nummer des gesamten Albums ist. Hier wird zusammengebaut, was zusammen gehört!

Ach ja, dann war da ja noch das Zitat von oben; ich finde nicht, dass die Band dem entspricht, was ihr Fan Aljosha sieht. Wer auch immer mit „those happy little boozer and ahooooy hohoho mateey bands“ gemeint ist, WAYLANDER kämpfen in einer Liga, in der sie bestimmt nicht alleine und bestimmt nicht die besten sind. Aber sie sind auch nicht die schlechtesten, insgesamt gefällt mir das Album recht gut. Es lohnt sich in jedem Fall, reinzuhören.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (09.07.2012)

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