Sacred Blood - Alexandros

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VÖ: 29.05.2012
Bandinfo: Sacred Blood
Genre: Power Metal
Label: Pitch Black Records
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Lineup  |  Trackliste

Brilliant! Will man schon in der Oberstufe nichts über die alten Griechen erlernen, oder ist aufgrund des adoleszenten Hormonschubs schlicht nicht in der Lage dazu, kommt jetzt Hilfe aus der Wiege des Abendlands. Im 2008er-Debüt wurde die Schlacht bei den Thermopylen, welche das Ende der Perser in den - ähm - Perserkriegen einläutete, behandelt, nicht ganz so bunt wie in "300" aber dafür historisch deutlich genauer.

Weiter geht es mit einem 15 Tracks umfassenden Album, diesmal behandeln wir Alexander III. von Makedonien, vulgo Alexander der Große, eine nicht leicht zu vernachlässigende Größe der Geschichte. Von den 15 Tracks musizieren die drei Griechen auf etwas über der Hälfte im sehr epischen Power Metal-Bereich, der Rest sind Interludien, Intro, Outros und munteres, weiterführendes Geplapper im historischen Kontext.

Neben gängigem Metalinstrumentarium werden noch ungefähr 9 Millionen Folkinstrumente eingeflochten (vor allem in den Zwischenspielen), und die Anzahl der Sessionmusiker dürfte locker Legionsstärke haben. Umso erstaunlicher, dass das Wesentliche, die Musik, mehr als gefällig gelungen ist und gar nicht allzu überladen wirkt. Ein wenig scheinen US-Metal-Einflüsse durch, zu hören im eigentlichen Opener "The Bold Prince of Macedonia". Klasse Einstimmung auf das Album.

Das Album bietet generell sauber arrangiert und packend geschriebene Songs, denen das Wort "Pathos" natürlich nicht fremd ist, die aber dennoch nicht auf dem Reißbrett des Epic Power Metal zusammengezimmert worden sind. Ein wenig fehlt den Gitarren die Schärfe, da hätte ich mir etwas mehr gewünscht, aber das ist nur ein kleines Manko. Dafür passiert zuviel auf dem Album, als dass man es einfach als ein erneutes 08/15-Produkt aus den südlandischen Hollywood-Metal Fließbandfabriken abtun könnte. Ganz klar einer der Pluspunkte ist die Stimme von Epeios Focaeus, der, mit charmantem Akzent, die großen Melodienbögen souverän und mitreißend intoniert.

Das Album ist nicht zuletzt aufgrund des Konzeptes, welches durch die vielen Zwischenteile zusammengehalten wird, äußerst homogen und unbedingt als ein Ganzes zu betrachten. Dadurch fällt es schwer, einen Anspieltipp zu nennen, am besten ganz durchhören.

Interessantes, starkes Album, und noch dazu sehr lehrreich. Das musikalische Äquivalent der legendären eierlegenden Wollmilchsau...



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (17.06.2012)

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