Last Beautiful June - Schemes

Artikel-Bild
VÖ: 00.00.2012
Bandinfo: Last Beautiful June
Genre: Metalcore
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Die fünf Jungs aus Leipzig, Altenburg und Dresden, die gemeinsam unter dem Namen LAST BEAUTIFUL JUNE firmieren, haben uns bereits 2009 eine erste Demo-EP mit dem Titel "Welcome To The Crisis" vorgelegt, die auch auf durchaus offene Ohren bei Kollege Yuma gestoßen ist. Nunmehr liegt es an mir, das Folgewerk "Schemes" ein wenig genauer zu beleuchten. Diesmal gehen die Burschen in die Vollen und legen ein neun Titel umfassendes Full-Length-Album vor, auf dem sie sich - wie ihr Promotext nahelegt - als "gereift" sehen.

Nun, das ist ihnen zweifelsfrei nicht abzusprechen - klar, das hier gebotene Metalcore-Gemisch mit Post Rock und auch mal ein paar Punk-Einflüssen ist zwar an sich nicht so mein Bier, aber die alternierend gegrowlten und clean gesungenen Passagen bringen genug Abwechslung in den Sound, um keine Langeweile aufkommen zu lassen und vor allem in der Gitarrenarbeit haben die Jungs einige nette, melodische Einlagen eingebaut. Soweit ist "Schemes" also jedenfalls für Genrefreunde interessant.

Doch wie bereits damals bei "Welcome To The Crisis" muss auch ich diesmal die Produktion etwas bekritteln. Klar, hier liegt eine Eigenproduktion vor - aber das muss man nicht immer so deutlich hören. Die Drums haben hier jedoch so gut wie gar keinen Wumms dahinter, die Gitarren klingen mir einen Tick zu schwammig, und auch die Performance ist beileibe nicht so tight wie sie sein sollte - hier eiert man eindeutig ein ordentliches Stück zu viel herum. Auch einige der cleanen Gesangspassagen sind deutlich neben der Spur gelandet - ob das nun Absicht ist oder nicht, erschließt sich mir nicht so ganz. In jedem Fall werde ich damit aber nicht so wirklich warm und werde das Gefühl nicht los, dass diese Ausrutscher diesmal noch eher einfach "passiert" sind und nicht unbedingt geplant waren. Gelungen sind dagegen einige der Instrumentalpassagen, vor allem dort, wo die akustischen Gitarren zum Einsatz gebracht werden - wie etwa "Catharsis", das schon einmal an die genialen Schweden von PAIN OF SALVATION erinnert. Generell vermeint man im Sound von LAST BEAUTIFUL JUNE mehr als einmal den Geist von Daniel Gildenlöw im Äther mitschwingen zu hören.

Was bleibt also am Ende des Tages? Nun, in Punkto Songwriting haben LAST BEAUTIFUL JUNE definitiv einige gute Ideen und wissen durchaus zu gefallen, wenn das Album auch etwas mehr Spielzeit hätte vertragen können. Für wirklichen Thrash- oder Death Metal ist "Schemes" aber eindeutig zu soft ausgefallen (man betrachte etwa "Power To Be"), es fehlt noch deutlich die Präzision bei Spiel und Gesang und die letzte Entschlossenheit in der Umsetzung des Materials. So bleibt auch "Schemes" letztlich "nur" eine ganz passable Demo einer jungen Band, bei der zwar definitiv Potenzial vorhanden ist, die aber sicher noch ein paar Lehrjahre benötigt um in der Oberliga mitspielen zu können. Im Augenblick reicht's für mich daher "nur" für eine durchschnittliche Bewertung; Fans von atmosphärischem Heavy Rock mit Growls und leichter Core-Schlagseite sollten aber definitiv ein Ohr riskieren und diese Band im Auge behalten - mit noch etwas mehr Erfahrung und Routine könnten uns die Jungs eines Tages ein paar mehr als ordentliche Scheibchen modernes Schwermetall um die Ohren blasen!



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (09.08.2012)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE