Grave Digger - Clash Of The Gods

Artikel-Bild
VÖ: 31.08.2012
Bandinfo: Grave Digger
Genre: Heavy Metal
Label: Napalm Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Chris Boltendahl und sein unermüdliches Lebensprojekt GRAVE DIGGER – eine Legende voller Obsession, Demut und Hartnäckigkeit. Es gibt nur wenige Musiker, die ihr Projekt über so viele Jahre (32 an der Zahl!!) mit derart viel Herzblut vorantreiben wie der graumelierte Wischmob-Frisur-Träger mit dem unverkennbaren Fetisch für Schottland und seine große Geschichte. Unermüdlich treibt er seine Grabschaufler in den unterschiedlichsten Besetzungen über die Bühnen Europas, selbst wohl nicht wissen, dass ihm mit Ausnahme des 2009er Werkes „Ballads Of A Hangman“ schon lange nix mehr wirklich Aufregendes gelungen ist. ACCEPT haben ihn mittlerweile mehrfach überrundet, RAGE halten zumindest den Durchschnitt und selbst die wankenden HELLOWEEN sind mir zuletzt stärker vorgekommen.

Doch Obacht! Mit neuem Konzept kommt vielleicht auch neuer Erfolg, denn unfassbarer Weise hat der olle Chris diesmal einen großen textlichen Bogen um die prunkvollen Highlands auf der Insel gemacht und die Segel seines Kriegsschiff gen Süden gehisst. Medusa, Odysseus, Hades und Co werden besungen – griechischen Sagen und ihren großen Legenden wird gehuldigt. Die lyrische Flucht nach vorne überrascht ebenso stark wie die musikalische Rückbesinnung auf kreativere Tage. Da wird endlich wieder mal straight nach vorne gerockt („God Of Terror“, „Helldog“, „Walls Of Sorrow“) und Epik nicht mit weinerlicher Dramaturgie verwechselt („Call Of The Sirens“, „Clash Of The Gods“).

Natürlich kann man sich auch anno 2012 an Boltendahls eher unaufgeregter Sprechgesang-Tradition stoßen, auch das durch Michael Rhein (IN EXTREMO) veredelte Intro „Charon“ fällt für mich eher in die Kategorie „volltrunkene Seemannsschunkelei“, aber auf „Clash Of The Gods“ scheinen die Grabschaufler tatsächlich wieder zurück in die Spur zu finden. Das Keyboard ist wohlig angenehm im Hintergrund und den Dudelsack haben GRAVE DIGGER ob der konzeptionellen Ausrichtung auch im dick versperrten Schrank gelassen. So machen GRAVE DIGGER wieder Spaß, so hört sich traditioneller Teutonen Power/Heavy Metal auch wieder wirklich fett an – auch wenn man das langweilige „Medusa“ und so manche Riffwiederholungen zwangsweise dulden muss. Und was auch wirklich mal gesagt werden muss: Axel Ritt (git) und Stefan Arnold (dr) sind wirklich über alle Zweifel erhaben!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (24.08.2012)

WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE