SATURNIAN - Dimensions

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VÖ: 24.08.2012
Bandinfo: SATURNIAN
Genre: Symphonic Black Metal
Label: Indie Recordings
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Lineup  |  Trackliste

Symphonic Black Metal ist ja für die meisten „Schönwettermetaller“ das Maximum der wilden Gefühle was das Metalhören betrifft (entspricht also eher Grusical-Soundtrack zum leichten Erschaudern denn einem wütenden Brachialbastard, der die Pforten der Hölle aufreißt). In genau diese Kerbe zwischen der „normalen“ und der extremen Seite des Metal schlägt auch das UK-Sixpiece SATURNIAN.

Nach der "Reflections Of A Forlorn Sun"-EP (als TRACES veröffentlicht) folgt nun der erste vollständige Symphonic Black Metal-Rohdiamant, dessen Stakkatoriffing- und Powerdrumming-Kanten bereits mit einem stilechten Intro, gespenstischen Chören, Frauenstimmen, majestätischem Keyboardkleister und Synthie-Sounds bearbeitet und zurechtgeschliffen wurde. „Dimensions“ ist eine insgesamt gelungene Gratwanderung zwischen leicht progressiv angehauchtem Gefrickel, schaumgebremster Hemmungslosigkeit, ausladendem Bombast, kalter Raserei, orchestraler Dramatik und dem genreüblichen Gegrowle und Gekeife (laut Presseinfo sind insgesamt 4 Vocalisten am Werke). Eine schlechtere Band als SATURNIAN würde ein solches Album in der vorgelegten Homogenität, Komplexität und ausladender Epik gar nicht auf die Reihe bekommen, was ganz klar für die symphonischen Extremmetaller spricht. Als Anspieltipps zur Veranschaulichung der Qualitäten des 59 Minuten-Epos seien die beiden auch als Singles veröffentlichten „Into Etherea“ und „Eternal Eclipse“ genannt.

Bei allem Können (vor allem auch im instrumententechnischen Bereich) segelt das Sextett aber schlussendlich doch im Fahrwasser der übermächtigen Blackend Symphonic Metal-Fregatte DIMMU BORGIR (konsequenterweise griff man für die gesamte Albumproduktion auch auf die von daher bekannten Dienste von Russ Russell zurück). Will heißen, dass sich Produktion und technisches Können sämtlich im oberklassigen Bereich bewegen, die Engländer aber beim griffigen Songwriting, beim Wiedererkennungswert und im (zugegebenerweise etwas unfairen) Vergleich mit den schier übermächtigen Norwegern aber doch Federn lassen müssen. “Dimensions” ist für Genrefans zur Überbrückung bis zum „Abrahadabra“-Nachfolger bestens geeignet, den Weg in andere „Dimensions“ eröffnet der schaurig-schöne Debutdreher von SATURNIAN aber leider nicht. Aber es geht hier um das Premierenalbum - folglich sollte für die weitere Entwicklung der Band doch noch einiges an Luft nach oben frei sein.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (23.08.2012)

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