Odium - Beautiful Violence

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VÖ: 31.08.2012
Bandinfo: ODIUM
Genre: Thrash Metal
Label: Noisehead Records
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Lineup  |  Trackliste

Nun ist es auch schon wieder 20 Jahre her, seit sich ODIUM gegründet haben.
Bisher hat man alles als Eigenproduktion unter´s Volk geworfen.
Diesmal aber ist alles anders, endlich konnte man mit Noisehead Records ein gscheites Label an Land ziehen.

Und dieser Vertrieb sollte seine Freude mit den Frankfurtern haben.
Auch wenn die Band es einem durchaus nicht leicht macht.

Die Umschreibung "Thrash Metal" passt schon, aber dann halt auch wieder nicht. Klar, das Riffing der ersten beiden Songs, die treibenden Drums und der Aufbau generell sind Thrash, und das nicht schlecht. Eingängig, heavy. Passt.

Dann wird es langsamer und mit Song Nummer Vier, "A Better Part Of Me", wird es eigenartig/eigenständig/eigentümlich. Langsam, der Gesang verzerrt. Unterstützt durch eine passend weibliche Stimme und mit einem beinahe schon enervierend verstörenden Unterton. Ganz stark.

Die Scheibe als schnödes Thrash-Album zu bezeichnen greift ein bissi kurz. Bei einigen Songs braucht es länger, bis sie greifen. Das liegt unter Umständen auch am Sound. Die Gitarren sind knapp am Kippen aufgenommen und die Bassdrums stehen mitten im Hirn, viel zu weit vorne.

Aber hier wird auf hohem Niveau gejammert. Die Songs wachsen, wenn man sich wirklich damit beschäftigt. Bringt man diese Geduld nicht auf, dann ziehen Songs wie der Titeltrack ziemlich zügig an einem vorbei.

"No Regrets" beginnt akustisch. Ralf Runkel´s Vocals sind auch hier herrlich schräg, aber sie passen voll und ganz zur Musik.

Das Schöne an diesen acht Songs ist, dass man sich gepflegt Zeit lässt, die Songs wachsen zu lassen. Man merkt der Band an, dass hier schon geübte Songwriter dabei sind, die wissen, wie man Songs arrangiert und nicht auf Teufel-komm-raus Riff an Riff reihen und dies als Song bezeichnen. Was anfangs als Länge erscheinen mag, entpuppt sich vielerorts als stimmig und stimmungstragend.

Warum ein Song tatsächlich "Loosing Control" (sic!) heißt, weiß wohl niemand. Jungs, das nächste Mal bitte korrekturlesen lassen!

Das Album ist ein Kleinod an Stimmungen und Vielfältigkeit, an ersten Eindrücken die nicht funktionieren mögen, an Aufforderungen, sich dem Album wieder und wieder zu widmen, um dann im Endeffekt ein sehr eigenständiges Werk Thrash Metal vor sich zu finden. Mit viel Tiefe und viel Härte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (18.09.2012)

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