Cryptopsy - Cryptopsy

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VÖ: 00.09.2012
Bandinfo: CRYPTOPSY
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Nach dem schlussendlich doch desaströsem „The Unspoken King“ Album aus dem Jahr 2008 war es lange Zeit ruhig um die Franko-Kanadier rund um Trigger-Machine Flo Mounier. Der Plattenvertrag mit Century Media (für die man zwischen 1998 und 2008 vier Alben rausbrachte) ist Geschichte und die Band unterzog sich nicht nur einem Selbstreinigungsprozess (vom Unspoken King Line-Up sind nur Mournier und Sänger Matt McGachy übrig geblieben), sondern schlug auch den harten, aber wohl einzig möglich Weg des Selbstvertriebes ein.

Dabei ist das siebente, diesmal schlicht selbst-betitelte Album der Kanadier ein deutlicher Schritt zurück in die eigene Geschichte der Band. Ja, ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass die acht vorgelegten Songs mit das brutalste, das technisch anspruchsvollste und energiegeladenste sind, was CRYPTOPSY in ihrem zwanzigjährigem Schaffen da so auf die Menschheit losgelassen haben. Vorbei sind die Vorwürfe an Matt McGachy, er würde sich mehr schlecht als recht am Klargesang probieren, auf „Cryptopsy“ grunzt der ex-3 MILE SCREAM Fronter auf derbste Art und Weise und kann in vielen Phasen sogar seinem legendären Vorgänger Lord Worm das Wasser reichen.

Aber auch für Abwechslung ist gesorgt, „Shag Harbour's Visitors“ darf verspielt-relaxed beginnen, in „Red-Skinned-Scapegoat“ gibt es ein jazziges Intermezzo, „The Golden Square Mile“ fährt zeitweise richtig melodische Twin-Gitarren auf und in „Ominous“ gibt es ein Drum-dominiertes, reichlich schräges Zwischenspiel.

CRYPTOPSY haben mit ihrem bewussten Gang in den Eigenvertrieb auch ihr Innerstes gereinigt und überzeugen auf ihrem neuen Album wie schon lange nicht mehr. Diese nicht wirklich definierbaren, obskuren Sound-Konstrukte wurden - wie in der Vergangenheit - oft und gerne verwendet, Matt McGachy rotzt sich nicht nur einmal seine oberen Eingeweide aus dem Körper und über die Erhabenheit eines Flo Mounier braucht man sowieso keine Worte verlieren. Starker Tobak!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (16.09.2012)

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