Ahab - The Call Of The Wretched Sea

Ahab, das Doom-Projekt der zwei Midnattsol-Mannen Christian Hector und Daniel Droste, die sich den ehemaligen Endzeit-Gitarristen Stephan Adolf an Bord geholt haben, hat zum Ziel, die Atmosphäre von Herman Melville’s weltberühmtem Roman Moby Dick in Musik zu fassen. Bedauerlicherweise gelingt das nur bedingt, obwohl The Call Of The Wretched Sea ganz offensichtlich ein sehr ambitioniertes Projekt ist.

Wie für Doom typisch erstrecken sich die sieben Lieder des Albums über etliche Minuten, in denen langsames und schweres Schlagzeug, tiefe Gitarren und äußerst brutale Vocals es ohne Probleme fertig bringen, eine unangenehme und bedrohliche Atmosphäre zu schaffen. Was man den drei Musikern anmerkt, ist ihre Professionalität und ihr Engagement, bedauerlicherweise aber nicht ihr Talent, dass sie bei anderen Projekten ja bereits unter Beweis gestellt haben.

Abgesehen von einigen produktionsbedingten Schwächen – so hat das Schlagzeug entschieden zu viel Reverb, was nach einigen Minuten schlicht auf die Nerven geht, und auch die Stimme wurde teilweise mit zahlreichen Effekten verschlimmbessert – liegt der Hauptkritikpunkt eigentlich beim Songwriting. Sicher, The Call Of The Wretched Sea hat einige gute Momente, aber dafür leider umso mehr Durchhänger. Hier hätte man länger an den Liedern feilen sollen, und auch die ultra-tief gegrunzten Vocals zerstören mehr, als sie gut machen.

Ahab’s erstes Album hätte, vor allem mit diesem Line-Up, sehr gut werden können. So allerdings bleibt The Call Of The Wretched Sea ein sperriges, schwer zugängliches Werk für Funeral Doom-Puristen. Alle anderen dürfen um Ahab getrost einen Bogen machen.