Hell Militia - Jacob's Ladder

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VÖ: 16.11.2012
Bandinfo: Hell Militia
Genre: Black Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

Ich weiß nicht, ob ich es denn schon erwähnt habe, aber in Frankreich ist auf jeden Fall etwas im Wasser. Neben den wohl atmosphärisch/derbsten Gemetzelfilmen der letzten Jahre sind die Westeuropäer seit langem schon für absolut eigenständigen, ach was, eigenartigen Black Metal zuständig.

Zu Hören auf ihrem dritten Werk, "Jacob's Ladder", überrascht man den geneigten necrotrven Forstwirt schon mal mit einem Cover, das überhaupt nichts mit "Necro Black Metal" zu tun hat.

So steht es zwar auf der Facebook-Seite der Combo, aber das gespielte hat mit altem, szenekonformen Black Metal maximal peripher zu tun. Gesprochene Intros (sehr gelungen der Beginn von "Sternenfall"), die für den französischen BM schon typischen dissonanten Gitarren, aber auch viel straightes, gar melodiöses Geprügel ist auf den acht Songs des Albums zu finden.

Damit schaffen es die Fünf (zu denen sich auch noch für die visuelle Umsetzung ein VJ gesellt!), durchaus eingängig zu sein. Wobei „eingängig“ aber auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen ist, denn autofahr-kompatibel ist das Gebotene nicht.

Das Album ist zwar massiv eingängiger als die Baldrian-Metal-Attacken von ihren Kollegen aus Frankreich, wenn man sich darauf einlässt ist es aber gerne auch verstörend und enervierend, im Sinne des Erzeugers. Nehme ich an. Die verzerrte Stimme tut das ihre dazu, sorgt gerne für die notwendige zusätzliche mechanische Fiesheit. Denn als mechanisch kann man die Musik durchaus bezeichnen. Nicht im technisch/industriellen Sinne, aber hier wird eine sterile Trockenheit ausgestrahlt, die durchaus eine unter wenigen darstellt.

"Jacob´s Ladder" pendelt zwischen Highspeed-Attacken und getragenen, beinahe schon doomigen Teilen, wirft dem Hörer scheinbar redundante Fragmente vor, die im Gesamtsound aber durchaus Sinn ergeben und geht mit arg schrägen Teilen an die Belastbarkeit der Zuhörer vor. Soundtechnisch liegt man im druckvollen Bereich, die Gitarren sind derb laut aufgenommen, knapp am Übersteuern, aber das passt ganz gut in die Untiefen, die sich immer wieder auftun.

Ruhige Momente, beinahe akustisch, schleppend, tieftraurig fast wechseln sich mit Schlägen voll auf die Zwölf ab. Das Album bietet Feinheiten galore, man wird also nicht so schnell übersättigt werden mit dem Album.

Nicht für jeden BM-Freund, aber für solche, die das Besondere lieben, ist das ein Album welches eine lohnenswerte Anschaffung darstellt!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (07.11.2012)

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