Fortid - Pagan Prophecy

Nachdem FORTID die "Völuspa"-Trilogie abgeschlossen haben, wendet sich der Bandkopf Einar "Eldar" Thorberg neuen Aufgabengebieten zu. Für sein neues Werk "Pagan Prophecies" hat er sich auch ein festes Line-Up zugelegt, mit dem er im Gegensatz zu früher auch Konzerte spielt. Und auch stilistisch gibt es einen Umbruch. Trotz des Albumtitels entfernt sich Thorberg vom Pagan Metal. Das neue Album hat nur noch wenige Merkmale des typischen Blackened-Pagan-Metal-Sounds. Man kann es eher zum Ambient Black Metal zählen.

Aber auch hierbei bewegen sich die neuen FORTID mit solider Souveränität. Ich würde sogar sagen, dass Thorberg kompositorisch einen Schritt nach vorn getan hat. Der vielschichtige Sound – mal brachial, mal romantisch oder auch melancholisch – überzeugt gerade durch seine vielen Nuancen. Und als Gesamtes entsteht dabei ein ziemlich episches Opus, das auf vielfältiger Atmosphäre aufgebaut ist. Die Tatsache, dass sich FORTID fast ausnahmslos an mannigfaltigen Longtracks versuchen, macht das Benennen von spezifischen Anspieltipps natürlich schwierig. Teilweise sind die Stücke so vielschichtig, so angereichert von unterschiedlichen Emotionen, dass sie wie kleine Werke für sich erscheinen. Wer in das Album zum Kennenlernen erstmal reinhören möchte, kann praktisch jeden belieben Song auswählen. Denn sie spiegeln nicht nur alle die Marschrichtung wieder, sondern auch die kompositorische Klasse. Mir persönlich gefallen "Spirit Of The North", "Lesser Sons Of Greater Fathers" und."Suns Turn Black" noch einen Ticken besser als die übrigen Songs. Aber hier werden die Meinungen bestimmt ein wenig auseinandergehen. Jeder wird auf diesem Album andere Favoriten finden. Wofür ich aber so gar kein Verständnis habe, ist der Outro-Hidden-Track, der einen fast 20 Minuten lang mit irgendwelchem Donnergrollen und Ähnlichem nervt. So etwas braucht kein Mensch. Und die Albumdauer wird nur künstlich verlängert.

Insgesamt ist "Pagan Prophecy" aber ein sehr solides Werk des epischen Ambient Black Metal. Wer an der Spielart interessiert ist, sollte FORTIDs viertes Album ruhig antesten.