Scorngrain - 0,05%

Ein Wort: Wow. Anders lässt sich das Erlebnis beim ersten Hören des SCORNGRAIN -Albums 0,05% kaum beschreiben. Die bislang unbekannte Industrial Death Metal Band macht all das richtig, woran schon etliche Acts zuvor gescheitert sind, und zwar in jeder – wirklich so gut wie jeder – Hinsicht.

Der Opener "The Code" ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie sich SCORNGRAIN anhören – fettester und brutalster Death Metal, vermischt mit Keyboards und Synthesizern direkt aus der Hölle. Dazu eines der extremsten Organe, das jemals meine Gehörgänge passiert hat. Hut ab vor dem exzellenten Songwriting und der in jeder Hinsicht perfekten Umsetzung! Abgesehen vom musikalischen Aspekt dürfte jedoch auch die Produktion jedem ernsthaften Industrial-Death-Metaller die Freudentränen in die Augen treiben – wenige Alben sind schließlich so produziert, dass sie die Musik optimal präsentieren. "0,05%" ist eines dieser Ausnahmealben.

Warum dann aber nicht die Maximalwertung von 5 Punkten? Ganz einfach – auch wenn "0,05%" zu den allerbesten Alben gehörten, die ich seit Jahren gehört habe, lässt auch dieses Album die Höchstnote ganz einfach nicht zu. Dazu müsste jedes einzelne Lied genial sein, und das kommt sehr selten vor. Auf "0,05%" sind etliche ausgezeichnete Lieder versammelt, aber die Kohärenz und Stimmigkeit von z.B. TOOL's Magnum Opus "Lateralus" haben ScornGrain noch nicht ganz erreicht. Noch nicht, wohlgemerkt.

Deshalb an alle, die entweder mit Industrial oder Death Metal oder mit beidem oder auch mit keinem von beidem etwas anfangen können – lasst euch dieses Ausnahmealbum auf keinen Fall entgehen! 5 Sekunden reinhören sollten reichen, um jeden Zweifel zu beseitigen. Von ScornGrain wird man in Zukunft definitiv noch hören.