MEGASCAVENGER - Descent Of Yuggoth

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VÖ: 14.12.2012
Bandinfo: MEGASCAVENGER
Genre: Death Metal
Label: Selfmadegod Records
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Lineup  |  Trackliste

Lassen wir die Rogga Johansson-Festspiele in der Vorweihnachtszeit weiterlaufen. Nach der Vic Records-Compilation seiner alten Zwischencombo CARVE, legt uns der Obertodesmörtler aus Schweden mit „Descent Of Yuggoth“ jetzt auch noch frisches Material auf dem Gabentisch. Firmieren tut das Ganze unter seinem aktuellsten Projekt MEGASCAVENGER, mit dem Rogga – no na – dem wirklich alten Schweden-Elchtod frönt, ohne dabei auch nur ansatzweise Kompromisse einzugehen. Bis zum Sommer hat er das Debütalbum zwar nicht ganz geschafft, doch die zu Jahresbeginn getätigten Versprechungen, eine ganze Reihe von illustren Gaststars einzuladen, hat der gute Mann glücklicherweise eingehalten.

Was sich auf „Descent Of Yuggoth“ so tummelt, muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Es gibt Gastvocals von Dan Swanö (EDGE OF SANITY, BLOODBATH), Marc Grewe (MORGOTH), Jörgen Sandström (ex-GRAVE) und dem Speckmann Pauli (MASTER) ebenso zu bestaunen, wie flotte Gitarrensoli von Patrick Mameli (PESTILENCE), Jonas Lindblood (PUTERAEON) und Eric Daniels (ASPHYX). Wer 25 Stunden eines Tages für den guten alten Death Metal lebt, der ist nach einer gewissen Zeit halt auch schon recht gut vernetzt. Auf spielerische Überraschungen wartet man indes vergeblich, doch auch MEGASCAVENGER beweist perfekt, dass man zumindest immer einen Rogga Johansson kriegt, so man eben einen will.

Grufttief gestimmte Gitarren, höhlengrottiges Vokal-Gegrunze und ein angenehm rohes, keinesfalls überproduziertes Schlagzeug mit dem einzigen Auftrag „Rhythmus bringen“ sind die Ingredienzen dieses knallharten und bewusst auf ganz alte Schule getrimmten Metallhaufens. Zahlreiche Uffta-Beats und ein wirklich auf das Mindeste beschränkte, fast schon stumpfe Songwriting sind vielleicht nicht jedermanns Sache, werden bei der Rogga-Klientel aber mit Sicherheit auf großen Anklang stoßen. Besonders attraktiv dröhnen das mit herrlicher Melodie-Gitarre einfadende „Nihilisticon“, der SLAYEReske Highspeed-Bolzer „Smokescreen Armageddon“ und das epische „Void Of Damnation“ aus den Boxen. MEGASCAVENGER erweist sich als nettes und bemühtes All-Star-Projekt, das ich persönlich zwar qualitativ hinter PAGANIZER oder RIBSPREADER reihen würde, sich aber trotzdem nicht vor der großen Konkurrenz verstecken muss. Trotz großer Abwechslung werde ich aber das Gefühl nicht los, dass da noch ein bisschen mehr drinnen gewesen wäre.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (12.12.2012)

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