Master - Let's Start A War (Re-Release)

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VÖ: 14.09.2012
Bandinfo: Master
Genre: Death Metal
Label: Grindhouse Music
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Lineup  |  Trackliste

Ich gebe zu, mein Humor ist verdammt schwarz und das muss man nicht mögen. Aber dass der exakt zehn Jahre alte MASTER-Re-Release „Let’s Start A War“ exakt am 11. September (bei uns war es der 14.) in die Läden gestellt wurde, lässt meine Mundwinkel doch wieder irgendwie nach oben schnellen. Bartwunder und Death-Metal-Kauz Paul Speckmann war schließlich nicht nur definitiver Mitbegründer des Todesblei-Genres, sondern schon immer jemand, der sich einen Dreck um Meinungen und Ansichten von Außen scherte, solang sein musikalisches Lebensprojekt nur ja seinen Vorstellungen entspricht.

„Let’s Start A War“ war einst das vierte Studioalbum des US-Amerikaners und das erste, dass er nach seinem dauerhaften Umzug nach Tschechien aufgenommen hatte. Seine Instrumentalisten hatte Pauli damals noch dabei gehabt, Ronald Reagan (git) und Harry Truman (dr) waren da aber auch schon das letzte Mal an Bord, da der Bandleader fortan auf tschechische Mitmusiker setzen sollte. „Let’s Start A War“ ist in allen Bereichen ein typisches MASTER-Album und das kann man jetzt wahlweise super oder scheiße finden. Typisch bedeutet, dass man sich weder technische Raffinessen, noch ausufernde Kompositionen und schon gar keinen Hochglanzsound erwarten darf. Typisch bedeutet aber auch, dass hier alles echt und authentisch klingt, das Paule gekonnt wie immer politische und gesellschaftliche Themen anprangert und das dem Todesblei eine nicht unwichtige Dosis roher Thrash im besten „Kill ´Em All“ bzw. „Show No Mercy“-Stil beigemengt wurde.

So vermischen sich schon beim Opener „Cast One Vote“ Death, Thrash, Punk und ausufernde Soloeinlagen so krude, dass Szenepolizisten sofort mit den Handschellen winken werden. Im weiteren Verlauf konzentriert sich Paule dann zwar verstärkt auf den puristischen (so mancher würde sagen „obsoleten“) Death Metal, lässt sich aber niemals von seinem eingeschlagenen Weg ablenken. Doch mit dem knallharten Death’n‘Roller „Miss Misery“, dem MOTÖRHEADesken Titeltrack und „Command Your Fate“ gibt es genug memorable Kracher, die so manche Schwächephase austarieren und dadurch für Hörvergnügen sorgen. Außerdem gibt es auf dem Re-Release auch noch die 2001 erschienene 3-Song-EP „Follow Your Savior“ zu bebangen. Fett!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (18.12.2012)

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