AETERNAM - Moongod

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VÖ: 12.10.2012
Bandinfo: AETERNAM
Genre: Symphonic Metal
Label: Galy Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Budgets werden leider auch bei den Plattenfirmen zunehmend schmaler, wodurch auch die ein oder andere talentierte Band kleinere Brötchen backen muss. So erging es etwa den kanadischen Oriental-Death-Metallern AETERNAM, die vor gut zwei Jahren mit „Disciples Of The Unseen“ ein wirklich fettes und in der Szene respektiertes Album via Metal Blade publizierten und mittlerweile über das Nischenlabel Galy Records ziemlich weit weg von globaler Aufmerksamkeit und noch dazu hauptsächlich im digitalen Rahmen auf Weiterführung des Erfolgs hofft. Ziemlich schade, denn der Nachfolger „Moongod“ beweist eindeutig, dass wir es hier keinesfalls mit Eintagsfliegen zu tun hatten.

Großspurig, erhaben und ganz und gar unbescheiden dröhnt uns das neun Kapitel und knapp 45 Minuten starke Manifest nahöstlicher Gewaltvertonung entgegen. Sänger/Gitarrist Ashraf Loudiy musste innerhalb der letzten beiden Jahre fast den kompletten Abgang seiner Belegschaft kompensieren, hat es aber tatsächlich geschafft, trotz der massiven Umstellungen in allen Bereichen einen richtigen Underground-Kracher zu zaubern. Im Direktvergleich zum Vorgänger setzen AETERNAM verstärkt auf memorable Melodielinien, setzen wesentlich mehr Klargesang ein („Moongod“, „Iram Of The Pillers“) und legen somit auch die letzte Scheu vor der „Entkernung“ des eigenen Sounds ab.

Am schönsten klingt das Kollektiv aus Quebec aber immer noch dann, wenn es sich neben all der getragenen Epik einfach mal auf nackenbrechenden Thrash Metal konzentriert („Rise Of Arabia“, „Cosmogony“) oder sich im Fahrwasser der hörbaren Helden BEHEMOTH und MELECHESH suhlt („Descent Of Gods“, „Idol Of The Sun“, „Invading Jerusalem“). Um die ohnehin schon tolle Scheibe noch so richtig würdig abzurunden, legen AETERNAM am Ende noch vor Selbstbewusstsein strotzend das neunminütige Meisterstück „Hubal, Profaner Of Light“ nach, dessen Variabilität und Konzeptionierung sich wahrlich nicht vor den großen Namen im Business verstecken muss. Textlich behandelt Loudiy alles, was auch nur im Entferntesten mit dem nahöstlichen Raum zu tun hat. Dass er dabei auch tagespolitisch ans Werk geht („Rise Of Arabia“), kann man ob der vielen Stil-Plattitüden im Metalbereich nur gutheißen.

Wo NILE zu derb, MELECHESH zu verspielt und BEHEMOTH zu soundmassiv vorgehen, finden AETERNAM tatsächlich einen perfekten Mittelweg all dieser Aggro-Combos. Bleibt nur zu hoffen, dass das engagierte Produkt auch im kleineren Vertrieb Absatz findet, denn ansonsten würde hier eine kleine Perle des verspielten Black/Death-Segments verloren gehen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (20.12.2012)

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