Revenge - Rage And Revenge (Re-Release)

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VÖ: 29.10.2012
Bandinfo: REVENGE
Genre: Speed Metal
Label: Iron Shield Records
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Lineup  |  Trackliste

REVENGE – in dem Fall die kolumbianische Band, die sich dieses begehrten Bandnamens bedient – hat sich zur Aufgabe gemacht, den 80er-Jahre-Speed-Metal wiederzubeleben. Seit ihrer Gründung 2002 hat die Truppe vier Studioalben veröffentlicht. Das zweite Werk mit dem Titel "Rage And Revenge" – ursprünglich aus dem Jahre 2007 – wird nun von Iron Shield Records wiederveröffentlicht und bekommt dabei gleich noch fünf Live-Tracks als Bonus spendiert.

Wer sich noch des Speed Metals der frühen 80er entsinnen kann, wie ihn Bands wie AGENT STEEL, ANVIL, EXCITER oder ganz zu Beginn der Karriere auch METALLICA spielten, weiß ungefähr, was ihn auf "Rage And Revenge" erwartet. Straighte Konstrukte, zumeist im Up-Tempo-Bereich angesiedelt, ein kraftvoller Groove, vielseitiges Gitarrenspiel und gut in Szene gesetzte Höhepunkte bestimmen den Sound. Speed-Metal-Sänger zeichneten sich auch gerne durch Ausflüge in extreme Lagen aus. Dem passt sich auch Esteban Mejia gerne an, obwohl seine Stimme die Fähigkeit zur Variablität besitzt, wie er gelegentlich auch beweist. Der Speed Metal lebt stark von der ungestümen Energie, die die Bands musikalisch umsetzen und dem Hörer auch gekonnt vermitteln. So ist es auch bei REVENGE. Man erfreut sich an der Power-Berieselung, den variantenreichen Riffs und Soli, den relativ eingängigen Hooks und der Tatsache, dass man im Rhythmus wegen des Tempos kaum mitwippen kann. Auf großartige Komplexität oder Vielschichtigkeit wird kein gesteigerter Wert gelegt, obwohl die Spielart selbstverständlich schon ein erhöhtes technischen Können erfordert. Doch in erster Linie soll es ordentlich Energie auf die Zwölf geben, was auch den Kolumbianern gut gelingt. Das Songwriting strotzt vielleicht nicht vor Abwechslung, es spielt sich aber durchaus auf einem soliden Niveau ab. "Maximum Destruction", "Rage And Revenge", "Speed Metal Overload" oder "Metal On Wheels" sind gekonnte Vertreter ihres Genres. Und bei "Days Of Anthology" beweisen REVENGE, dass sie auch rein instrumental zu überzeugen wissen.

Das Vorhaben, den Speed Metal aus den guten, alten Achtzigern in die Neuzeit zu transferieren, gelingt den Kolumbianern einwandfrei. Sie erreichen vielleicht noch nicht ganz die Klasse der Genrekollegen von STRIKER oder ENFORCER, doch sie liefern auf "Rage And Revenge" insgesamt eine gute Vorstellung ab. Fans der Spielart sollten also auch mal REVENGE ein Ohr gönnen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Django (21.12.2012)

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