VILE - Rare Tracks (Compilation)

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VÖ: 07.12.2012
Bandinfo: VILE
Genre: Brutal Death Metal
Label: Hammerheart Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es gab mal eine Zeit, da waren die kalifornischen Schädelspalter VILE noch so richtig knackig-derb und haben auf Black-Metal-Referenzen und trashige Melodielinien wie auf ihrem – von mir ohnehin zu hoch bewerteten – Vorjahresalbum „Metamorphosis“ verzichtet. Vor allem das 2002er Werk „Depopulate“ der stark an SUFFOCATION, MONSTROSITY und CANNIBAL CORPSE angelehnten Prügelknechte hätte sich weit mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihm im dichten Death-Metal-Dschungel schlussendlich zuteilwurde. Dass aus VILE nicht mehr wurde, liegt einerseits an unglücklichen Labelentscheidungen, andererseits aber auch an fehlender Eigenmotivation, denn bis zum eingangs erwähnden Gähn-Album waren Colin Davis sechs Jahre lang nahezu verschollen.

Das hier rechtzeitig zum weihnachtlichen Gabentisch gereichte Vergangenheitsmanifest wird von der reaktivierten Holland-Schmiede Hammerheart Records unters Volk gemischt, die sich in letzter Zeit ohnehin verstärkt auf das Ausgraben verschollener oder vergessener Songs aus dem Hartwurst-Bereich konzentriert. Doch was genau erwartet den Death-Lunatic denn jetzt? Neben sämtlichen vier Demos der Bandgeschichte, „Unearthed“ (1996), „Vile-Ation“ (1997), „Relapse (1999)“ und „New Age Of Chaos“ (2004), auch noch vier Livesongs, die irgendwann, irgendwie und irgendwo zwischen 1999 und 2004 aufgenommen wurden. Wenn ihr Brüllwürfel Mike Hrubovcak vermisst, habt ihr unter Garantie recht, denn damals waren noch Juan Urteaga (A BAND OF ORCS) und James Lee (ex-ORIGIN) für das Tieftongegrunze zuständig.

Damals war die VILE-Welt auch noch absolut in Ordnung, denn neben Blastbeat-Stakkatos, Doublebass-Salven und fingerverdrehenden Gitarrenspielereien sorgte vor allem die oberbrutale Knüppelatmosphäre für freudiges Jauchzen im Nackenzerberster-Underground. „Terminal Existence“, „Procession Of Destruction“ oder „Path Of Incineration“ gehören nämlich genau zu der Kategorie Death-Metal-Songs, die heute – bis auf die ganz altgedienten Hasen – niemand mehr wirklich auf die Reihe bringt. Verspielt und trotzdem auf den Punkt gebracht, komplex und trotzdem bangkompatibel, herzhaft und trotzdem professionell. Damit das Ganze auch wirklich gut klingt, hat Gitarrist Colin Davis dieses feine Old-School-Paket auch komplett neu remastered. Feine Sache – auch für jene, die die wahren VILE nicht nur wiederentdecken, sondern vor allem neu entdecken.



Ohne Bewertung
Autor: Robert Fröwein (22.12.2012)

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