NIGHTFALL - Cassiopeia

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VÖ: 18.01.2013
Bandinfo: NIGHTFALL
Genre: Dark Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das Wiederaufleben war also doch kein kurzes. Als NIGHTFALL vor drei Jahren mit dem gediegenen „Astron Black And The Thirty Tyrants“ ihre sechsjährige „Pause“ unterbrochen haben, war ich mir noch nicht wirklich sicher, ob die komplett neu zusammengewürfelte Combo rund um Frontmann Efthimis Karadimas wirklich länger plant, oder doch nur ein bemühtes Konzeptalbum ins Rondeau warfen. Doch das akribisch und detailliert ausgearbeitete „Cassiopeia“ belehrte mich eines Besseren und so können sich die Liebhaber dieser ewigen Underground-Truppe dann also das insgesamt neunte Studiowerk der Griechen beim Händler ihres Vertrauens schnappen.

Verstärkt um den zweiten Gitarristen Constantine (Live-Member von PRIMAL FEAR) und dem neuen Bassisten Sathis Ridis klingt „Cassiopeia“ schon aufgrund des zusätzlichen Sechssaiters wesentlich intensiver und druckvoller als der Vorgänger. Ohrenscheinlich im Vordergrund stehen bei NIGHTFALL natürlich auch anno 2013 progressive Erhabenheit und majestätische Hymnen. Vom ehemaligen Gothic-Black mittlerweile zu einer astreinen und verspielten Dark-Metal-Band gewandelt, sind die Kompositionen der Südeuropäer vor allem eines – bis ins letzte Detail ausgereift. So entdeckt man auch beim x-ten Durchlauf noch zahlreiche instrumentale Feinheiten, versteckte Licks oder geschickt in die zweite Reihe gemischte Keyboardlinien. Nichts dem Zufall zu überlassen, war schon immer die oberste Prämisse beim epischen Quintett.

Wie so oft vergisst man aber aufgrund des perfektionistischen Ansatzes oftmals auf das Schreiben von wirklich flotten und memorablen Songs. Mit Stücken wie „Phaethon“, „Hubris“ oder „Hyperion“ haben NIGHTFALL genug starke Songs im gemächlichen Mid-Tempo-Bereich im Köcher, doch wie schon beim direkten Vorgänger fehlt auch auf „Cassiopeia“ das endgültige Feuer, der Drang, aus dem sicheren Genre-Eck etwas auszubrechen. So rauscht die musikalische Umsetzung der an und für sich spannenden und sehr genau abgehandelten Story um Andromedas Mutter und die Arroganz der menschlichen Rasse etwas am Spannungsbogen vorbei. So ist auch „Cassiopeia“ ein zweifellos hochklassiges, voller Finessen ausgestattetes Dark-Metal-Album, bei dem aber trotzdem immer wieder das Gefühl hochkommt, dass ein Arschtritt mehr vielleicht noch ein flotteres Gesamtkonstrukt verursacht hätte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (11.01.2013)

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