God Delusion - Death For Sale

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VÖ: 05.01.2013
Bandinfo: God Delusion
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Eigentlich zieht es mich immer a bissi zusammen, wenn ich als Schublade einer zu besprechenden Band das Suffix "Core" zu lesen bekomme.
Als alternder Musikfreund verbinde ich es immer mit sololosen, willkürlich zusammengestoppelten Riffanhäufungen ohne Struktur, ohne Rückgrat, beliebig beinahe.
Gut dass es immer wieder Ausnahmen gibt, wie eben vorliegendes Debütalbum "Death For Sale" von den Heidelbergern GOD DELUSION.

Gegründet im Jahr 2010 vermengen die Deutschen gelungen Death und Thrashmetal mit einem größeren Schuss Core. Ein Demo („Venesection“) gab es bereits und mit "Death For Sale" wird zum ersten großen Schlag ausgeholt.
Schon das Intro brilliert mit einem mächtigen Riff und einem herben Breitwandsound wie er besser gar nicht sein könnte. So kann man im modernen Metal Drums abmischen! Das hört sich nicht künstlich nach Plastik an, das ist einfach groß in die Mitte gestellt. Die Gitarren schneiden mächtig und sobald der Gesang von Marko einsetzt geht es rund. Der Gute beherrscht alles von schwarzem Gekreische über Thrashshouts bis hin zu fiesesten Death-Growls.
Man breakt zwar immer wieder down (wo ist das Pullitzer-Price-Komitee wenn man es braucht!) vermag aber eine etwaige Beliebigkeit durch die sensationelle Stärke des Riffings im Zaum zu halten, mächtig, wie bereits erwähnt.
Die Gitarristen bringen in einem Lied mehr große Riffs unter als so manche andere Band in ihrem gesamten Lebenszyklus. Und schön groovig sind sie auch noch dazu.

Das Problem mit modernem Extrem-Metal ist ja sehr oft das Fehlen des Songs.
Schimpft mich altbacken aber ein schöner Chorus ist eben durch nichts zu ersetzen.
Und im eben erwähnten zeitgenössischen Metal fehlt hie und da ein klassischer Songaufbau.

Nicht hier, die Jungs aus Heidelberg machen gleich mal klar, dass es in Songs einfach Punkte geben muss, an denen sich das Gehör festhängen kann, die sich in irgendeinem Hirnlappen festnageln um dort eine Zeit lang zu verweilen.

Riffs der Extraklasse, pointiertes Schlagzeugspiel, groovig-eingängige Refrains mit Mitsingqualität und brachiale Härte: Metalcore für Erwachsene!




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (29.01.2013)

WERBUNG: Hard
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