Helloween - Straight Out Of Hell

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VÖ: 18.01.2013
Bandinfo: HELLOWEEN
Genre: Power Metal
Label: Dragnet (Sony Music)
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Lineup  |  Trackliste

Sie sind einfach nicht totzukriegen, die Kürbisköpfe von HELLOWEEN, und - fast ein bisschen heimlich - schicken sich die Herren rund um Andi Deris und Michael Weikath an, das noch junge Jahr 2013 gleich mal mit einem Release einer der "großen" Genrebands einzuläuten. "Straight Out Of Hell" heißt das gute Stück, und nicht weniger als dreizehn Titel haben die Herrschaften draufgepackt (und noch ein paar mehr auf die Limited Edition), und - das muss man gleich vorab sagen - die meisten davon sind auch richtig gut geworden.

Das mag für manche Leser durchaus überraschend kommen, zumal mittlerweile bekannt sein dürfte, dass ich nicht der größte Fan von Andi Deris' Gesangsleistungen bei HELLOWEEN bin; doch rührt diese Kritik eher von den Liveshows her, bei denen Herr Deris regelmäßig an seine Grenzen stößt - auf den Studioalben liefert Andi Deris jedoch immer zumindest annehmbare Kost, und so lässt sich auch auf "Straight Out Of Hell" nur wenig an seiner Perfromance bekritteln. Das weitaus größere Überraschungsmoment jedoch stellt das Songmaterial dar, denn das ist auf der neuen HELLOWEEN'schen Langrille wohl das stärkste seit der legendären "The Dark Ride"!

Denn egal, ob man den überlangen Opener "Nabatea" mit seinem interessanten Oriental-Einschlag hernimmt, das groovige "Burning Sun" oder das melodische "Waiting For The Thunder" - HELLOWEEN schaffen auf ihrem aktuellen Album einen Rundumschlag, wie er einer so etablierten Band selten noch einmal gelingt. Klar könnte man auch an dieser Stelle wieder den längst vergangenen "Keeper Of The Seven Keys"-Zeiten nachtrauern, aber - und das muss man sich nun einfach mal eingestehen - das war damals einfach eine ganz andere Band. Mittlerweile gibt es aber schon viel mehr Alben im neuen Lineup, denn es welche mit Kiske und Hansen unter dem HELLOWEEN-Banner gab, und insofern sollte man wohl auch primär die Leistungen dieses Lineups als Referenz heranziehen. Und in diesem Kontext kann "Straight Out Of Hell" absolut überzeugen!

Schneidendes Riffing, eine leicht progressive Note, starke Hooks; HELLOWEEN überzeugen auf "Straight Out Of Hell" auf weiten Strecken. Neben den bereits genannten Tracks können insbesondere die Powerballade "Hold Me In Your Arms" in bester "If I Could Fly"-Tradition und der flotte Titeltrack punkten, und auch das düstere "World Of War" hat seine Qualitäten. Natürlich ist nicht jeder Song ein absoluter Volltreffer, das etwas gezwungen "cool" wirkende "Asshole" etwa kann mich nicht wirklich mitreißen.

Alles in allem liefern HELLOWEEN mit "Straight Out Of Hell" aber ein überraschend starkes Album ab, das definitiv zu den Highlights der Deris-Ära zu zählen ist, und bieten den Freunden der melodischen Metal-Kost so einen mehr als gelungenen Einstieg ins Jahr 2013. Respekt!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Dragonslayer (11.01.2013)

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