Witchburner - Bloodthirsty Eyes

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VÖ: 22.02.2013
Bandinfo: WITCHBURNER
Genre: Thrash Metal
Label: High Roller Records
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Lineup  |  Trackliste

WITCHBURNER haben sich mit (tätowierter) Haut und (fettig-langen) Haaren der klassischen Thrash-Metal-Schule verschrieben. Völlig Retro wüten und werken die fünf Deutschen auf ihrem neuen Album und klingen mal nach SODOM, mal nach den nachrückenden Amis TOXIC HOLOCAUST, SLAYER und nach POSSESSED, das können und wollen die deutschen Maniacs wohl nicht leugnen. Schon mit dem Opener „Sermon of Profanity“ zündet nach klassisch-einschmeichelndem Intro das neue räudige Thrash-Inferno. Brachial und durchschlagskräftig holzen WITCHBURNER mit dem einprägsamen „Possession“ und dem lässigen „Bloodthirsty Eyes“ durch ihr 35minütiges Metal-Manifest, dem eine charismatische, aber wuchtige Retro-Produktion verpasst wurde. Doch damit nicht genug, lauern auf dem neuen Langeisen noch zahlreiche weitere erdige Genrebolzen und hinterhältige Genickbrecher auf den Hörer.

Das – abgesehen von Splits etc. - immerhin schon siebte Full-Length-Album der Hessen steht also ganz in der Bandtradition, wenngleich der neue Frontmann Pino mit seinem immer wieder an Jeff Becerra erinnernden, heiser-rauen Vocals doch gewissermaßen seine eigene Duftmarke hinterlassen kann und für mich eine Bereicherung für die Band darstellt. Ein anderer Neuzugang ist „Mächel“ an der Gitarre, der sich ohrenscheinlich perfekt in das spielfreudige, abseits der Trends und instinktiv aus dem (Bier-)Bauch heraus agierenden Thrash-Outfits integriert. Mit ihrer über die Jahre (aktiv seit 1992) gewonnenen Professionalität ist die Band der zuletzt massenhaft aufmarschierenden Black/Thrash/Necro-Jungarmada sowieso eine Schwanzlänge voraus. Die Deutschen bleiben somit mitsamt ihren (angeblackten) Waffenbrüdern DESASTER oder NOCTURNAL mit an der Spitze des undergroundigen Teutonen-Thrashs und dennoch authentisch und bodenständig und dürfen auch hinkünftig das eine oder andere Festival aufwerten. Der neue Brecher ist wieder ein gefundenes Fressen für alle Old-School-Ghouls, die den alten 80er Tagen nachtrauern und dem heurigen POSSESSED–Auftritt am Keep It True-Festival wohl mit wonnigen Freuden entgegensehen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (14.02.2013)

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