Masterstroke - Broken

Artikel-Bild
VÖ: 11.01.2013
Bandinfo: Masterstroke
Genre: Dark Metal
Label: Dynamic Arts Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

MASTERSTROKE starteten als Power-Metal-Band, die Dark-Metal-Einflüsse in ihre Musik integrierte. So entstand eine interessante Mischung aus Dynamik, geradlinigen Strukturen und vielschichtiger Atmosphäre. Überraschenderweise verschossen die Finnen gleich mit ihrem starken Debut "Apocalypse" ihr Pulver und bauten seitdem stark ab. Der Sound wurde immer düsterer und tiefgründiger, die Strukturen immer komplexer. Insgesamt verlor die Musik dadurch aber einen Teil ihres Charmes. Ich bin gespannt, ob MASTERSTROKE mit ihrem vierten Album "Broken" endlich wieder an die Erfolge der frühen Tage anschließen können.

Eine komplette Rückkehr zum Power Metal ist freilich nicht zu erwarten. Doch einige straightere Strukturen sind auf "Broken" auf jeden Fall wieder zu entdecken. Beim Opener "The Eye" verbinden MASTERSTROKE ihre dunkle Atmosphäre recht gekonnt mit einer einprägsamen Hookline und thrashigem Riffing. Auch bei "I Condemn You" wird die Marschroute mit ihrer Vereinigung von tiefgründigen, geradlinigen und thrashigen Elementen fortgeführt. So bekommt die Musik die nötige Dynamik mit auf den Weg, ohne dass ihr diese zwiespältige Atmosphäre genommen wird, auf der MASTERSTROKE gerne ihre Songs aufbauen. Bei "Seed Of Chaos" überraschen mich die Finnen mit einer lange nicht mehr gehörten Eingängigkeit beim Höhepunkt, und "As We Crawl" lebt auch von einer schönen Melodie und einer nur schwer greifbaren Atmosphäre.

Aber nicht alle Stücke können restlos überzeugen. Gerade der Titeltrack "Broken" nervt mit seinem übertriebenen Rhythmusgitarrengeschrammel, und gegen Ende des Werkes fehlt es ein bisschen an Abwechslung. Etwas schade ist auch, dass der Weg der Besserung bereits nach 35 Minuten wieder vorbei ist. Das ist in dem Genre eine mehr als magere Album-Spielzeit. Aber man kann wenigstens erkennen, dass es mit MASTERSTROKE endlich wieder aufwärts geht. Die Band zeigt, dass kompositorisch mehr in ihr steckt, als die auf "As Days Grows Darker" gezeigte Leistung. Dies gilt es in Zukunft wieder weiter auszubauen. Handwerklich gibt es nichts zu bemängeln. Schließlich sind hier auch erfahrene Musiker am Werk.

"Broken" ist deutlich besser als "As Days Grows Darker", reicht aber noch längst nicht an "Apocalypse" heran. Aber MASTERSTROKE befinden sich mit ihrem vierten Album wieder auf dem richtigen Weg. Für wen sich eine Mischung aus Power-Metal-Dynamik und Dark-Metal-Atmosphäre interessant anhört, darf hier ruhig mal reinlauschen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Django (02.02.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE