Jungle Rot - Skin The Living (Re-Release)

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VÖ: 08.02.2013
Bandinfo: JUNGLE ROT
Genre: Death Metal
Label: Victory Records
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Lineup  |  Trackliste

Ein Manifest großartiger Brutalität war JUNGLE ROTs 2009er Masterpiece „What Horrors Await“, mit dem sich die stets stark unter Wert geschlagene Band ihr akustisches Ambrosia gebraut haben. „Kill On Command“ war vor zwei Jahren auch ein starkes Stück, konnte aber niemals an die viehische Kompromisslosigkeit seines direkten Vorgängers anknüpfen. Bevor die Hardcore-Schmiede Victory Records jetzt Anfang März das heiß ersehnte neue Album „Terror Regime“ in die Läden stellt, haben sie für die zahlreichen Fans des Old-School-Death-Kommandos ein ganz besonderes Geschenk parat – die heiß ersehnte Wiederauflage des 1995er Demos „Skin The Living“, mit dem die blutjunge Truppe rund um Sänger/Gitarrist Dave Matrise damals kometenhaft in die Szene krachte.

Das hervorragend gezeichnete militärische Cover hat bereits anfangs angedeutet, wo JUNGLE ROT noch bis heute stehen sollen – es geht nicht nur um stumpfe Blut-Gemetzel-Lyrics, sondern durchaus auch um sozial- und gesellschaftspolitische Anprangerung. Wenn ihr jetzt denkt, die Burschen hätten das dem Thrash Metal entnommen habt ihr vollkommen recht, dem im Gegensatz zu den tödlichen Abrissbirnen der Neuzeit hatten JUNGLE ROT anno dazumal auch noch eine heftige Thrash-Kante in ihrem Sound integriert. Lasst euch doch nur mal Songs wie „Destruction And Misery“ oder „Rotten Bodies“ durch die Ohren jagen und ihr werdet mit Sicherheit DEMOLITION HAMMER im Unterbewusstsein speichern.

Prinzipiell waren JUNGLE ROT aber schon damals ein tödlich groovendes, jeglicher Technik und Spielverliebtheit völlig aus dem Weg gehendes Akustik-Massaker, dass musikalisch sicher nicht mehr Talent hatte als GREEN DAY, diesen Fingerfertigkeitsminimalismus aber in Lavaströme voll todbringender Riffs kanalisieren konnte. Nackenbrecher wie „Black Candle Mass“, „Tomb Of Armenus“ oder der endgeniale Opener „Demon Souls“ schrauben noch heute massenweise Köpfe ab. Kein Wunder, dass die JUNGLE-ROT-Die-Hard-Fans noch heute bei Livekonzerten um „Skin The Living“-Material betteln, denn auch wenn die Band natürlich in allen Bereichen gereift ist, haben sie diese übelriechende, tief in die Gedärme wühlende Mischung aus BOLT-THROWER-Groove und OBITUARY-Attitüde nie mehr besser hingekriegt, als auf dieser ersten Visitenkarte. Schade, dass den Jungs nie der Eintritt in die A-Liga gewährt wurde – verdient hätten es Matrise und Co. allemal.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (04.02.2013)

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