KEN mode - Entrench

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VÖ: 15.03.2013
Bandinfo: KEN mode
Genre: Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ganz schön harter Tobak, den die Matthewson: Brothers aus Winnipeg/Kanada da abliefern. Post-Hardcore nennt die Plattenfirma das elf Songs umfassende musikalische Schaffen des Trios (verstärkt durch Andrew LaCour am Bass). Dabei sind KEN MODE beliebe keine Newcomer, ganze vier Alben stehen da im Zeitraum von 2003 bis 2011 auf der Habenseite, „Entrench“ ist also der fünfte Streich und glaubt man den Pressetext ist es gleichzeitig auch das am meisten ausgereifte und klanglich abwechslungsreichste Album der Drei.

Zu Beginn überfahren einen KEN MODE geradeweg. Das Einstiegstripple „Counter Culture Complex“, „No; I'm In Control“ und „Your Heartwarming Story Makes Me Sick“ ist hektischer, schwer nachzuvollziehender Noise-Hardcore mit einer ebenso fahrigen Vocal-Performance von Jesse Matthewson. Lediglich letztgenannter darf ein wenig in den Groove übergehen und so ein erstes Ausrufezeichen setzen.

Ab „The Terror Pulse“ wird es aber abgefahren, der darf sowieso nur irgendwie dahin-schlendern, der Gesang oft als Spoken-Word Unterlage serviert tut sein Übriges dazu. Absolutes Highlight ist ohne Frage das elegisch beginnende „Romeo Must Never Know“. Wie ausgewechselt hantieren KEN MODE auf einmal mit zarten Gefühlen, Jesse Matthewson hat den Flüstergesang entdeckt, der perfekt die Wärme und Anschmiegsamkeit dieses Tracks unterstützt. Ähnlich ruhig und betörend ist „Figure Your Life Out“ ausgefallen, obschon der Track auch explodieren darf, aber eher kontrolliert und nicht so hektisch wie viele andere Teile des Albums. Völlig sphärisch dann das abschließende Instrumental „Monomyth“, welches ausschließlich zarte Soundcollagen anbietet.

Die Ausrichtung von KEN MODE ist schwer zu kategorisieren, hat dadurch ein enormes Reizpegel und gefällt mir persönlich immer dann, wenn sie ihre gefühlvolle Seite hervorkehren. Wer es noisig, Post-Irgendwas und auch minimal Hardcore‘ig mag, der darf da gerne mal reinhören. Easy Listeners sollten sich allerdings ein anderes Betätigungsfeld suchen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (07.03.2013)

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