Derdian - Limbo

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VÖ: 13.03.2013
Bandinfo: Derdian
Genre: Progressive Power Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

DERDIAN versuchen schon seit einigen Jahren ihr Glück auf der großen Metalbühne und obwohl sie bereits eine gewaltige Fanbase aufbauen konnten, gelang ihnen bis heute nie so richtig der Durchbruch, was mir sogar ein wenig schleierhaft ist. Die Italiener sind sympathisch, stehen in sehr gutem Konakt zu ihren Fans und liefern mit jeder Scheibe sehr ordentlichen Power Metal ab. Mit "Limbo" veröffentlichen DERDIAN demnächst ihren vierten Longplayer und gleichzeitig feiert der neue Sänger Ivan Giannini sein Debüt. Auch "Limbo" entstand in einer Eigenproduktion und wurde von der Band selbst vermarktet, was wirklich aller Ehren wert ist.

Die Platte bietet eigentlich alles, was Fans von RHAPSODY OF FIRE begeistern würde, epische Up-Tempo-Tracks, melancholisch angehauchte Stücke oder interessante Longtracks mit viel Entwicklungspotenzial. Das knackige und zugleich sehr verspielte Intro "Carpe Diem" leitet den hymnischen Opener "Dragon Life" ein, der nicht nur astreinen Melodic Power Metal bietet, sondern auch aufzeigt, dass die Jungs wissen, wie man eine Platte ordentlich produziert. Der Song macht Spaß, zeigt die Spielfreude der Italiener und gibt mir ein wenig das Gefühl, als seien RHAPSODY OF FIRE komplett zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der neue Vocalist Ivan Giannini ein Zwilling von Fabio Lione sein könnte. Allerdings verzichtet die Truppe auf große orchestrale Elemente und bietet im Gegenzug knackige, sehr melodische Riffs und tolle Keyboardeinlagen der alten Schule.

Auch Songs wie "Forever In The dark", das einen extrem starken Mittelpart präsentiert oder der mystische Longtrack "Limbo" zeigen auf, dass DERDIAN nicht mehr nur irgendeine Power-Metal-Kombo unter vielen sind. Die Songs wirken reifer und intelligenter komponiert, Langeweile kommt obgleich der wahnsinnig langen Spielzeit so gut wie nie auf. Instrumental wird dem Hörer ein wahrer Ohrenschmaus geboten und der Einstand von Ivan lässt vergessen, dass DERDIAN jemals einen anderen Sänger hatten. Noch dazu merkt man einfach, dass man nicht auf Teufel komm raus versucht hat, elf schnelle Up-Tempo-Tracks hinzuknallen, wo einer dem anderen gleicht. Jeder Song für sich klingt sehr speziell und keiner klingt wie der andere. "Strange Journey" erinnert mich z.B. sehr stark an die viel gelobte Power-Metal-Kombo GALNERYUS aus Japan und besticht mit einer gewissen Leichtigkeit im schönen Chorus.

Mein Fazit fällt also durchwegs positiv aus und lässt mich grübeln, warum keine größere Plattenfirma bei den Italienern anklopft... Nicht, dass sie es nötig hätten, denn auch mit der Eigenproduktion von "Limbo" wurde ganze Arbeit geleistet, aber es würde sicherlich den Bekanntheitsgrad der Band steigern. Es fällt mir jedenfalls nicht schwer zu sagen, dass DERDIAN mit "Limbo" ihr bis dato stärkstes Album präsentieren, welches vielschichtiger kaum sein könnte. Man spielt hier nicht auf Sicherheit und verlangt dem Hörer eine gewisse Aufmerksamkeit ab, was bei mir immer gut ankommt. Schnöde Standard-Power-Metal-Alben gibt es heutzutage an jeder Ecke und da kommt mir eine erfrischende Platte wie diese hier sehr recht. Unterstützt die Jungs!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (07.03.2013)

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