IMPERIUM DEKADENZ - Meadows Of Nostalgia

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VÖ: 15.03.2013
Bandinfo: IMPERIUM DEKADENZ
Genre: Black Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

Das Season-Of-Mist-Debüt der Baden-Württemberg-Schwarzmetall-Schmiede IMPERIUM DEKADENZ, „Procella Vadens“, scheint so manchen Old-School-Fan der Deutschen etwas ermüdet zu haben, doch das zugegeben sehr ambitioniert gestaltete Werk entfacht meiner Meinung nach seinen vollen Glanz durchaus – nur benötigt man etwas Geduld und die Kunst, sich in die Musik fallen zu lassen. Nach dreijähriger Pause meldet sich das Duo Vespasian und Horaz nun mit dem vierten Studiowerk zurück. Und tatsächlich, „Meadows Of Nostalgia“ ist vielleicht keine direkte Rückbesinnung auf das grandiose „Dämmerung der Szenarien“ (2007), lehnt sich kompositorisch aber doch wieder etwas stärker an die alten Zeiten der Band.

Ausladende Epik trifft dabei auf dunkel-morbiden Breitwandsound, ist dabei aber trotzdem noch so echt und nachvollziehbar gebastelt, dass man die schwarzmetallisch-klirrende Kälte beim Hören zu jeder Zeit durch die Venen fließen spürt. Die bereits im Bandnamen manifestierte Dekadenz fühlt man trotzdem zu jeder Zeit, nur übertreiben die beiden Kreativköpfe glücklicherweise eben nicht so weit, dass man den roten Faden verliert. Bereits das auf ein schmuckes Intro nachgeworfene „Brigobannis“ lässt für den IMPERIUM-DEKADENZ-Fan kaum Wünsche offen. Hier treffen Highspeed-Parts und Riffkanonaden geschickt aufeinander und beim geübten Gekeife von Vokalist Horaz bleibt auch Zeit für ein rotztrockenes „Uugh“!

Wichtig ist unseren Nachbarn dabei stets die Atmosphäre. Kein Song funktioniert beim aufmerksamen Lauschen ohne dazugehörige Bilder – IMPERIUM DEKADENZ schaffen auf „Meadows Of Nostalgia“ bildliches Hören und das gelingt dem Mitbewerb heutzutage leider schon viel zu selten. Wie gewohnt gehen die Jungs dabei gerne getragener, man möge fast meinen depressiv, vor. „Ave Danuvi“ mit feinen Chören, „Striga“ als eindeutige Hommage an die Großen der schwedisch/norwegischen-Black-Death-Szene der 90er-Jahre und der abschließende Wutbrocken „Tränen des Bacchus“ sind durchwegs Finsterhymnen mit dem gewissen Hang zum Melancholisch-Majestätischen. „Meadows Of Nostalgia“ ist eine mehr als runde Sache, die etwas eingängiger, nachvollziehbarer und in sich geschlossener als der Vorgänger wirkt. Was wem besser gefällt ist wohl Geschmackssache, doch wer sich schon vor Jahren in die grandiosen HELRUNAR verliebt hat, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei. Geiles Teil!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (08.03.2013)

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