DEATH TYRANT - Opus De Tyranis

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VÖ: 15.03.2013
Bandinfo: DEATH TYRANT
Genre: Death Metal
Label: Non Serviam Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Zurecht groß war die Trauer als sich das schwedische Black/Death-Kollektiv LORD BELIAL zwischen 2009 und 2011 dem schleichenden Ende entgegenbewegte. Wer sich an Götteralben wie „Enter The Moonlight Gate“ (1997) oder „Unholy Crusade“ (1999) zurückerinnert, wird wissen, welch essenzielle Kerbe die Trollhättaner in das Genre-Holz geschnitzt haben. Dass Drummer Micke Backelin sein Tinnitus-Problem aber schlichtweg nicht mehr in den Griff bekam, war für seine Brüder zu viel und anstatt Ersatz zu suchen, ließ man die Underground-Helden lieber in Ruhe sterben. Dass Thomas (git) und Anders (bass) aber nie und nimmer in Metalrente gehen würden war irgendwie klar und so wurde bereits 2010 mit der selbstproduzierten 4-Track-Demo „The Dark Abyss“ ein erstes Lebenszeichen vom Nachfolgeprojekt DEATH TYRANT an die Oberfläche gespült.

Nach der Vertragsunterzeichnung mit der Underground-Schmiede Non Serviam Records steht jetzt, drei Jahre später, auch das ersehnte Debütalbum in den Startlöchern. Und wahrlich – „Opus De Tyranis“ wirkt nicht nur im Titel schwer unbescheiden, sondern hat neben den Backelin-Bros. mit Joakim Antonsson von TRIDENT auch noch einen allgemein respektieren Rhythmuskracher hinter der Schießbude. Als direkten LORD-BELIAL-Rip-Off kann man DEATH TYRANT natürlich nicht betrachten, aber die musikalische Herangehensweise ist jetzt wirklich nicht sonderlich weit von der Ur-Band entfernt. „The Awakening Of Sleeping Gods“ erinnert nach dem atmosphärischen Intro schon sehr stark an den LORD, „Pandemonium“ glänzt mit viehischen Blastbeat-Attacken und dem genretypischen Gekeife von Thomas Bornstrand und auch „Baphometh“ suhlt sich in melodischer Schweden-Todes-Tradition.

Interessanter wird es dann schon beim womöglich besten Song des Albums, „The End“. Was mit DISSECTIONesken Akustikgitarren beginnt (Remember „Where Dead Angels Lie“!) steigert sich dann zu einem alles vernichtenden Death/Thrash-Brett, das sich zwar schamlos aus der Genre-Mottenkiste bedient, dies aber tadellos umsetzen kann. Hier gibt’s alles vereint – wunderschöne Melodiebögen, harte Knallerei und majestätische Soundverknüpfungen. Auch der Rest des Materials befindet sich im Windschatten der Kompositionen. „Opus De Tyranis“ ist ein durchaus gefälliges Stück Black/Death, das gerade heute, wo die Szene ohnehin sehr dürftig besetzt ist, jedem Fan des 90er-Jahre-Melodic-Death-Metals wie Öl den Hals runterflutschen wird, doch verglichen mit den damaligen Großtaten und den kultigen LORD-BELIAL-Scheiben kann das Qualitätslevel hier leider nicht mithalten. Sehr gutklassig, aber von einem wirklichen Kracher doch zu weit entfernt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (07.03.2013)

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