HALLOWEEN - No One Gets Out (Re-Release)

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VÖ: 29.03.2013
Bandinfo: HALLOWEEN
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

HALLOWEEN haben mit den deutschen Metallegenden HELLOWEEN bis auf den ähnlich klingenden Namen und dem pampigen Kürbis im Schriftzug nicht viel gemein. Diese HALLOWEEN hier sind aus dem einstmaligen Automobil-Mekka Detroit, Michigan und feiern heuer tatsächlich schon ihr 30-Jahre-Bandjubiläum. Keine schlechte Bilanz für eine Band, die ihre sechs Studioalben auf unfassbare 27 Jahre ausgedehnt hat, mit dem schmucken „Terrortory“ allerdings erst im Vorjahr ein unerwartet starkes Lebenszeichen von sich gegeben hat. Pure Steel Records sei Dank, dass wir die bereits zweite Wiederauflage des legendären 1991er Zweitalbums „No One Gets Out“ begrüßen dürfen. Von Rocco Stellmacher komplett remastert, gibt’s neben der herkömmlichen CD-Version vor allem Freudennachrichten für Vinyl-Freaks. Streng limitiert auf 500 Stück (400 im traditionellen schwarz, 100 im passenden grün) kann man sich dieses nette US-Metal-Kleinod erstmals oder nochmal ins Regal stellen.

HALLOWEEN hatten schon 1985 mit „Don’t Metal With Evil“ einen gewaltigen Brocken Ur-amerikanischen Heavy Metal in die Plattenläden gewuchtet und auch der sechs Jahre später entstandene Nachfolger kann rückblickend getrost unter „Klassiker, die man haben sollte“ verbucht werden. Federführend bei auf den zwölf durchaus ausladenden Kompositionen ist die ausdrucksvolle Falsettstimme von Frontmann Brian Thomas, der wirklich alle Register seines Könnens zieht und die fett remasterten Songs damit stark veredelt. Starkes Material haben HALLOWEEN zuhauf. Das wuchtige „Crawl To The Altar“, die vielen gelungenen Stilwechsel im opulenten „Sanity In Danger“ oder die kräftiger Power-Ballade „The Death Of Love“ bleiben besonders stark in Erinnerung.

Zudem gewinnt das Ami-Quintett noch fette Bonuspunkte für die wirklich exzellente Gitarrenarbeit und das grandios heruntergezockte, aber leider nicht mutig veränderte KISS-Cover „Detroit Rock City“. Klar ist nicht alles Gold, was glänzt. So klingt das gemütliche „Miss Eerie’s Child“ über die mehr als sieben Minuten verdammt fad und nervig, auch der Slow-Tempo-Stampfer „If I Die You Die“ sorgt nicht unbedingt für freudiges Bauchkribbeln. Im Großen und Ganzen ist „No One Gets Out“ aber gerade nach mehr als 20 Jahren eine sehr gelungene Retrospektive in eine Zeit, als der US-Metal kurz vor dem Grunge-Tod gestanden ist. Irgendwie schade, dass es diesen Art von Metal heute eigentlich kaum mehr gibt.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (25.03.2013)

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