Gama Bomb - The Terror Tapes

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VÖ: 19.04.2013
Bandinfo: GAMA BOMB
Genre: Thrash Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Mit den irischen Thrash-Kobolden GAMA BOMB wurden in den letzten Jahren ja nicht unbedingt alle Freunde der peppig abgehackten Riffs glücklich. Dass sich die bekennenden Game- und Video-Nerds ganz dem urigen 80s-Old-School-Thrash der Marke NUCLEAR ASSAULT oder ANTHRAX verschrieben haben, liest sich vom Papier zwar glorreich, fiel in der Umsetzung aber nicht immer so Bombe aus, denn die starke Konkurrenz – angeführt von BONDED BY BLOOD, MUNICIPAL WASTE und auch DR. LIVING DEAD! – bewies auf ihren letzten Alben qualitativ hochwertigere Konstanz. Zudem vergrämten die Guinness-Staatler so manchen Kuttenträger mit der Tatsache, dass man das letzte Album, das 2009er Werk „Tales From The Grave In Space“, als Gratis-Download anbot und sich auch in vielen Interviews – entgegen dem Genre-Trend – für digitale und gegen physische Produkte aussprach.

Von der modernen Business-Ansicht abgesehen, hat sich in den letzten Jahren auch sonst viel beim irischen Pack getan. Nachdem man sich letztes Jahr endgültig von Rhythmusgitarrist Luke Graham getrennt hat, wurde das neue Werk von John Roche (GROT) eingezockt, außerdem sind die „Terror Tapes“ die erste Veröffentlichung unter dem prinzipiell eher Heavy- und True-metallisch ausgerichteten Label AFM Records, die GAMA BOMB von Earache verpflichteten. Musikalisch hat sich hingegen wenig getan – GAMA BOMB sind immer noch erste Wahl, wenn es um humoristischen und ernsthafte Themen völlig auslassenden Thrash Metal der Old-School-Sorte geht. Heißt konkret, dass hier immer wieder Anleihen an Heavy- und Speed Metal genommen werden (u.a. „Legend Of Speed“, „Smoke The Blow With Willem Dafoe“ oder das eingängige „Terrorscope“), ohne aber die Thrash-Roots allzu sehr zu verwässern.

Bei GAMA BOMB geht es aber sowieso nicht um musikalische Glanzleistungen und evolutionären Ideenreichtum, sondern schlichtweg um möglichst viel Spaß, an dem es in Songs wie „Beverly Hills Robocop“, „Shitting Yourself To Live“ oder „Metal Idiot“ sichtlich nicht fehlt. Vorwiegend im knackigen Highspeed bolzend, versuchen GAMA BOMB auf „The Terror Tapes“ erst gar nicht, sich auch nur einen Millimeter weiter zu entwickeln, sondern zelebrieren ihren „Geek Thrash“ bis zum Exzess. Dass das nicht jedem gefallen wird, weiß man mittlerweile nun schon einige Jahre und so wird auch Longplayer Nummer vier nur GAMA-BOMB-Aficionados bzw. einschlägigen Thrash-Maniacs empfohlen. Wer auf SLAYER, EXODUS oder KREATOR steht, wird hier nicht vollkommen glücklich werden. Das sei zur Warnung vorausgeschickt!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (12.04.2013)

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