Born From Pain - The New Future

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VÖ: 01.08.2012
Bandinfo: Born From Pain
Genre: Electro Metal
Label: GSR Music
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Lineup  |  Trackliste

Es gab mal eine Zeit, da waren die holländischen Hardcore/Metalcore-Recken BORN FROM PAIN richtig dick im Geschäft. Bereits zur Genre-Blütezeit im Jahr 1997 gegründet, brachten die einzelnen Mucker schon reichlich Business-Erfahrung mit und zockten sich vor allem mit den ersten beiden Alben „Reclaiming The Crown“ (2000) und „Sands Of Time“ (2003) in die Kalender ihrer Moshpit-erprobten Fans. Auch der Metal-Blade-Einstand „In Love With The End“ (2005) war noch ein richtig fettes Teil, bevor es gleich in mehreren Sparten abwärts ging. Die Alben wurde schlechter, das Besetzungskarussell drehte sich in rekordverdächtiger Geschwindigkeit, immer wieder kamen Gesundheitsprobleme dazu und nach dem matten „Survival“ (2008) war auch die Metal-Blade-Zeit vorbei.

Auf zu neuen Ufern also und als übriggebliebenes Three-Piece (Sänger Rob Franssen, Gitarrist Dominik Stammen und Drummer Igor Wouters) spielte man das aktuelle, sechste Album der Bandgeschichte („The New Future“) nicht nur in Eigenregie ein, sondern bot es auch zum kostenlosen Download an. Mittlerweile gibt’s das Album dank GSR Music auch als physisches Produkt zu erwerben, von einem „Album“ zu reden ist ob der 22 Minuten Nettospielzeit (ohne Bonustracks) aber eine kräftige Farce. Überhaupt haben BORN FROM PAIN im Laufe der letzten vier Jahre so einige Veränderungen durchlebt. Statt Bollocore der politisch motivierten Niederländer setzen Franssen und Co. jetzt doch tatsächlich auf Hip-Hop- und Electro-Elemente. Vor allem das auf Deutsch/Englisch gemischt vorgetragene „Kampfbereit“ könnte so manchen Old-School-Fan durchaus ein Stirnrunzeln entbehren, auch der Titeltrack ist mit seinen Dubstep-Influenzen bemüht, aber deutlich misslungen.

Auf der anderen Seite wissen die Wahldeutschen auch nach wie vor amtlich zu knallen. Vor allem der Moshmonster-Opener „Change Or Die“ und das eingängig-starke „Reap The Storm“ offenbaren die Qualitäten BORN FROM PAINs – so man sie halt zulässt. Diese wären aggressiv-angepisstes HC-Shouting, stumpf-einfache Gitarren und perfekt eingestreute, keinesfalls übertriebene Breakdown-Passagen. Leider regieren hier auf kurzstreckenfreundlicher EP-Länge aber die Filler, denn weder das todlangweilige „Heartbeat“, noch das überladene Outro „The Dominos Fall“ können für Spannung sorgen. Von den beiden „Heartbeat“-Electro-Remixes am Ende will ich gar nicht viel reden. Wenn „The New Future“ bei BORN FROM PAIN so aussieht, dann ist man leider endgültig in der Beliebigkeit gelandet. Fünf starke Minuten sind definitiv zu wenig. Bleibt nur zu hoffen, dass die Burschen durch die zwischenzeitliche Eingliederung zweier neuer Bandmitglieder wieder deutlich an Fahrt gewinnt.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (07.04.2013)

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