Highlord - The Warning After

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VÖ: 25.03.2013
Bandinfo: Highlord
Genre: Power Metal
Label: Punishment 18 Records
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Lineup  |  Trackliste

Bereits seit 1996 treiben die Italiener von HIGHLORD ihr Unwesen, doch in den Anfangsjahren lief es weniger berauschend für die Power Metal Kombo, da sich einfach kein Label finden lassen wollte. Besonders erfolgreich waren HIGHLORD in Japan, was nicht zuletzt daran lag, dass die Italiener auf ihrer 2006er Scheibe "Instant Madness" eine Coverversion vom beliebten Anime-Theme "Cha-la-head-cha-la" aus Dragonball Z aufnahmen. Mittlerweile steht mit Punishment 18 Records auch ein Label hinter der Truppe und so geht man seiner Wege. "The Warning After" ist das siebte Studioalbum und erschien bereits am 25. März über eben genanntes Label.

Ich lernte HIGHLORD bereits vor einigen Jahren kennen, als das Album "Medusa's Coil" erschien und zum Download auf der damaligen offiziellen Seite der Italiener angeboten wurde. Seither verfolgte ich ihren Werdegang, doch als Keyboarder und Songwriter Alessandro Muscio die Band verließ, verfloss auch ein wenig mein Interesse, was sich mit der letzten Scheibe "The Death of the Artists" leider auch ein wenig bestätigte. HIGHLORD nutzen zwar nachwievor viele Keyboardelemente, aber der alte Geist der Truppe schien irgendwie verflogen. Dennoch war ich gespannt, als ich den Trailer zur neuen Platte "The Warning After" zu hören bekam, da dort typische Trademarks endlich wieder zu finden waren und dementsprechend wuchs meine Erwartungshaltung zumindest ein bisschen, als mir das Album in Form von einer Promo dann endlich in die Hände fiel.

"Tonightmare" ist ein nettes kurzweiliges Intro, das vom Gesang Andrea's bestimmt wird und sich eher ruhig präsentiert. Über die Jahre hinweg hat der gute Mann technisch einiges dazu gelernt, das möchte ich an dieser Stelle schon mal festhalten. "The Goggle Mirror" kommt dann als erster richtiger Song daher und wird von einer interessanten Keyboardmelodie eingeleitet. Ich musste zwar erneut feststellen, dass es nachwievor nicht den alten Geist der Italiener inne hat, aber ich will den Jungs eine Chance geben. Der Opener weiß mich jedenfalls zu überzeugen, die Strophen kommen kraftvoll daher und die Keyboardmelodie erhält immer wieder Einzug, was mir durchaus positiv aufstößt. Der Chorus an sich ist sehr unauffällig, aber gerade das macht ihn so gut. "Brothers to the end" ist etwas vertrackter, bietet spacige Keyboardeinlagen und interessante Gitarrenpassagen. Erneut ist der Refrain extrem unauffällig und doch weiß er mir zu gefallen. Die Melodiebögen bleiben im Ohr hängen und Andrea zeigt sich gesanglich mal von einer etwas anderen Seite, singt größtenteils ziemlich "tief" für seine Verhältnisse.

"Inside the vacuity circle" ist ein kurzes Midtro, das auch für den Trailer genutzt wurde und die meiner Meinung nach einzigen Parallelen zu alten HIGHLORD Platten erkennen lässt, was insbesondere an den Keys liegt. Leider baut die Platte hier dann ziemlich ab, kommt eher mit 0815 Songs daher, die ich schon tausend mal gehört habe. So z.B. das langatmige "Standing in the rain" oder das darauffolgende "No more heroes", das fast exakt den gleichen Chorus inne hat wie der eben genannte Song. Hier fehlt mir die eigene Note völlig und das missfällt mir dann doch schon relativ deutlich. Die Ballade "Of tears and rhymes" ist dann aber nochmal eine Entschädigung für die schwache zweite Hälfte. Das leicht symphonische Intro, das vom Piano im Vordergrund begleitet wird, macht direkt Lust auf mehr. Auch hier kann Andrea zeigen, dass er über die Jahre ein echt guter Sänger geworden ist. In letzter Zeit sind mir Balladen aus dem Power Metal Bereich eher negativ aufgestoßen, doch an dieser hier habe ich definitiv Freude. Schöne ruhige Strophen und ein verträumter emotionaler Refrain, der unter die Haut geht.

Leider war's das auch schon mit den positiven Eindrücken der zweiten Hälfte...Die letzten 3 Songs sind alle weiß Gott keine Abstürze, aber eben auch nichts besonders, was diese Platte von anderen abheben würde. Nicht mal der gute Ralf Scheepers kann beim Rausschmeißer "Arcade Warriors" noch was retten und so bin ich am Ende doch ziemlich enttäuscht, da die ersten paar Songs durchaus was konnten.

Nach dem für mich enttäuschenden "The Death of the Artists" schaffen es HIGHLORD auch mit "The Warning After" nicht, mich wieder für sich zu gewinnen. Bis auf "The Goggle Mirror", Brothers to the end" und der schönen Ballade ist das leider alles nur solider Power Metal, den ich heutzutage an jeder Ecke vorfinde. Die Songs geben mir größtenteils nicht viel und strotzen eher vor Langeweile, bieten dem Hörer jedenfalls keine Vielfalt. Ich hoffe immer noch, dass die Italiener die Kurve kriegen, aber auch mit "The Warning After" ist dies vorerst nicht gelungen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Sonata (07.04.2013)

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