Ghost - Infestissumam

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VÖ: 19.04.2013
Bandinfo: GHOST
Genre: Rock
Label: Loma Vista Recordings
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Mich haben die nach wie vor vehement ihre Persönlichkeiten versteckenden Okkult-Rocker schon mit ihrem Debütalbum „Opus Eponymous“ Album nicht wirklich überzeugen können und auch der zweite Streich von GHOST namens „Infestissumam“ hinterlässt beim Rezensenten, trotz unglaublicher Medien-Hype, einen doch eher zwiespältigen Eindruck und das liegt jetzt gar nicht so sehr daran, dass Papa Emeritus I. sein Gesangsmikrofon Ende 2012 an Papa Emeritus II. übergeben hatte.

GHOST sind musikalisch noch immer die zuckersüßen Vertreter des Retro-Okkult-Rock-Genres. Irgendwie klingen GHOST zwar nach GHOST, aber auch nach BLUE ÖYSTER CULT küsst THE DOORS, flirtet mit ROKY ERICKSON, meets Pop meets NWOBHM meets MERCYFUL FATE oder so ähnlich. Diesmal kommt erschwerend hinzu, dass die Gitarren auf Kosten der dominierenden Stimme und der omnipräsenten Keyboards ein ernüchterndes Schattendasein fristen müssen, was allen zehn Tracks doch einiges an Dynamik und damit einhergehend auch an Härte nimmt. Mischen die aus Schweden stammenden (die Herkunft von GHOST ist ja zumindest bekannt!) fünf Nameless Ghouls und ihr emeritierter Papst II. dann auch noch reichlich perfide Kirmes-Sounds in ihren Klangkosmos – wie bei der aktuellen Single „Secular Haze“ – wird die Geschichte zudem reichlich unspektakulär.

Generell kommt „Infestissumam“ im Vergleich zu „Opus Eponymous“ um einiges weichgespülter daher, das muss ja jetzt nicht zwingend schlecht sein wie Ohrwürmer der Kategorie „Per Aspera ad Inferi“ oder das gar bezirzende „Jigolo har Megiddo“ beweisen. Persönlich wäre mir jedoch eine gesunde Portion mehr an Härte sicherlich lieber gewesen. Dennoch klammern sich diverse Songs, trotz teilweiser richtig poppiger Arrangements, beharrlich im Oberstübchen fest: Das eingängige „Ghuleh / Zombie Queen“ ebenso wie das sakrale „Year Zero“ oder das beschwingt-lockere „Body And Blood“.

Sicher werden GHOST erneut bis zum Geht-Nicht-Mehr eine richtige Hype erfahren, dafür wird schon die Plattenfirmen-Konstellation sorgen (Loma Vista, ein Sublabel von Universal Music) bzw. stehen GHOST ab nun ja auch unter den Fittichen von BSE Entertainment, die u.a. auch für SLAYER zuständig sind. Vollends überzeugt haben mich die Anonymous der Rock-Szene aber auch mit „Infestissumam“ noch nicht, obschon ich ihnen diesmal gar einen kompletten Punkt mehr als beim im Nachhinein vielleicht überhart bewerteten „Opus Eponymous“ anvertrauen möchte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (17.04.2013)

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