Dew-Scented - Insurgent

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VÖ: 00.00.2013
Bandinfo: DEW-SCENTED
Genre: Thrash Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Feste wollen gefeiert werden! So ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass DEW-SCENTED zu ihrem 20-jährigen Bandjubiläum sich und ihre Fans mit einer üppigen, 19-Songs umfassenden Veröffentlichung erfreuen. Grob zusammengefasst bietet „Insurgent“ drei brandneue Studio-Songs (darunter das INCUBUS-Cover „Sadistic Sinner“), sechs weitere, absolut kultige Cover-Versionen (die allesamt auf diversen Editionen von „Icarus“ bzw. „Invocation“ enthalten waren), sieben Live-Tracks, welche im Jahr 2012 (wo verriet uns der Promo-Beipackzettel nicht) aufgenommen wurden und das DEW-SCENTED eigene Bonus-Material der „Icarus“ bzw. „Invocation“ Special-Editions.

Eingeleitet wird der Reigen durch zwei brandneue Studio-Tracks, welche beide die Linie von „Icarus“ konsequent fortführen, die deutliche Handschrift von Gitarrist Marvin Vriesde (SEVERE TORTURE bzw. BLO.TORCH) aufweisen und abermals mit reichlich Abwechslung und der von der Band seit jeher bekannten und geschätzten Brutalität punkten.

Kultig hoch Zehn sind die insgesamt sieben (!!!) Cover-Versionen, die – bis auf die PRONG Adaptierung von „Steady Decline“ – eher auf unbekanntere und teils wirklich vergessene Perlen setzen. Gänzlich neu ist „Sadistic Sinner“, welcher das in der Originalfassung schwer zu bekommende „Serpent Temptation“ Werk der US-Deather von INCUBUS im Jahr 1988 fett aufwertete. Dass DEW-SCENTED PRONG covern war für mich schwer vorstellbar, der „Beg To Differ“ Kracher „Steady Decline“ funktioniert aber auch mit Leif Jensens heiserer Stimme.

Dann wird es oberkultig: „No Spiritual Surrender“ sang im Jahr 1990 niemand geringerer als Zack de la Rocha (RAGE AGAINST THE MACHINE) ein und DEW-SCENTED gehen ehrwürdig und respektvoll mit diesem Kleinod des Hardcore-Punk (das auf der gleichnamigen 7“ EP veröffentlicht wurde) um. Sauschnell donnert „Good Day For A Hanging“ von WASTED YOUTH (erschien 1988 auf dem „Black Daze“ Album) durch die Boxen und dieser Kracher ist ebenso ein Kleinod wie das verhaltene, aber nachhaltige „The Storm“ von JUDGE, der Straight-Edge Combo rund um YOUTH OF TODAY Gitarrist John "Porcell" Porcelly, die diesen Track auf dem 89er „Chung King Can Suck It“ Album oben hatten.

Die letzten beiden Covers entfernen sich von Jensens Vorliebe für obskure Hardcore-Punk-Perlen und huldigen POWERMAD samt ihrem „Slaughterhouse“ (vom einzigen Full-Length Album des Quartetts aus Minnesota „Aboslute Power“ aus dem Jahr 1989), wobei es wahrscheinlich nicht nur für mich unverständlich ist, warum diese Band in den late 80ies trotz Major-Deal nie so richtig aus den Hüften kam. Und zum Schluss des Coverreigens verneigt sich Leif Jensen vor ex-NASUM-Sänger Mieszko Talarczyk (R.I.P.) und wuchtet uns mit dem „Superstar Destroyer“ den Titeltrack von Mieszkos Zweicombo GENOCIDE SUPERSTARS (oder GENOCIDE SS) um die Ohren.

Die Live-Beiträge decken zweimal neues (von „Icarus“ stammen die Brecher „Sworn To Obey“ und „Storm Within“), sowie fünfmal kultiges („Issue VI“ und „Impact“ Beiträge) ab, sind mit sattem Sound ausgestattet und donnern ohne Gnade und unnütze Live-Ansagen über den Hörer hinweg.

„Insurgent“ ist ein schönes Geburtstagsgeschenk geworden, vor allem weil das über 76 Minuten dauernde Ding zum Special-Price die Regale entern wird. Für die Vinyl-Freaks sei zudem erwähnt, dass es eine spezielle 10“ Version geben wird, welche die drei neuen Tracks (siehe 1-3 in der o.a. Tracklist), sowie die Covers von INSIDE OUT und JUDGE beinhalten wird.



Ohne Bewertung
Autor: Reini (16.05.2013)

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