Morrigan - Diananns Whisper

BATHORY ist tot – es lebe MORRIGAN!

Groß war der Schock, als MORRIGAN sich nach zehnjähriger Aktivität unter diesem Namen 2010 auflösten. Als MAYHEMIC TRUTH war man schon vorher von 1992 an bis 2000 aktiv. In dieser Zeit spielte man sechs Alben und zwei (split-) eps ein. Geboten wurde feinster Black / Viking Metal, der sich hauptsächlich an den Wikinger Alben von Bathory orientierte und teilweise entsprechend rumpelig war.

Umso größer war die Vorfreude, als dann tatsächlich ein neues Album angekündigt wurde! Nun liegt das Album vor und enttäuscht nicht!

Erneut verbeugt man sich tief vor Großmeister Quorthon. „The Shadowwanderer“ könnte 1:1 auf Blood On Ice stehen, selbst der Sound klingt nahezu original, Timing Schwankungen beim Schlagzeug und Schieflage in der Gesangsstimme inklusive!

In „Bloodwidow“ gibt es standesgemäße „ooohooooo“ Chöre, das Tempo ist stampfend, eine tolle Leadgitarren Melodie verbreitet Melancholie pur! Das typische Soundtrack Feeling gibt’s dann in „Thy Nasty Reaper“, welches mit Hufgetrappel, Schwerterklirren usw. anfängt. Hier packen MORRIGAN die Black Metal Keule aus, auffallend ist der schön knarzende Bass!

„13 Steps At Dawn“ ist der dramatische Höhepunkt, eine quasi Ballade mit allem was dazu gehört, auch hier holpert das Schlagzeug teils recht abenteuerlich. Das macht aber nichts, wer hier nicht seine Faust reckt, hat kein Herz! Und erst recht keine Ahnung von Metal!

Feeling wird auf Diananns Whisper groß geschrieben, man hört, dass die Musiker jede Menge Leidenschaft und Herzblut in die Scheibe gesteckt haben. Schließt man die Augen und lässt die Musik auf sich wirken, so tragen einen Stücke wie „The Singing Hangman“ über verschneite Berge, vorbei an verlassenen Schlachtfeldern.

Der Titelsong „Diananns Whisper“ zieht dann nochmal alle Register, man möchte angesichts dieser Riffs auf die Knie fallen!

Insgesamt ist Diananns Whisper eine der besten Platten, die MORRIGAN je aufgenommen haben. Natürlich muss man mit der Stimme, die teils genauso daneben liegt wie Quorthon selbst, und dem eher rauen Sound klar kommen. Aber wer echten, ehrlichen und authentischen Old School (Black) Metal will, der kommt um diese Platte nicht herum!

In diesem Sinne: Das sind keine Timing Schwankungen, das ist künstlerische Freiheit!