Septicflesh - Esoptron (Re-Release)

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VÖ: 07.06.2013
Bandinfo: SEPTICFLESH
Genre: Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

SEPTICFLESH sind momentan wirklich alles andere als faul: Die Band tourt eifrig wie selten zuvor durch die Metalwelt, veröffentlicht regelmäßig neues Songmaterial und sorgt zudem für knackige Wiederveröffentlichungen des alten, teilweise lange vergriffenen Materials. Dieses Mal ist das Zweitwerk "Esoptron" an der Reihe. "Esoptron" wurde ursprünglich im Jahr 1995 veröffentlicht und wird als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von SEPTICFLESH gesehen. 1955 war man noch deutlicher als heute dem Death Metal zugeneigt, doch widmeten sich diese verschrobenen Griechen schon damals ihrem ureigenen Stil, der kaum Vergleiche ermöglicht.

Zugegeben, SEPTICFLESH sind eigentlich nicht zu bewerten. Die Band besteht aus Künstlern, die ein unglaubliches kreatives Potenzial besitzen, über eine eigene Meinung und einen hohen Grad an Intelligenz verfügen. Aber natürlich widerspricht man auch ganz absichtlich dem Konformismus, sprengt Konventionen und sorgt für die eine oder andere Merkwürdigkeit. Also gilt auch für das (im Vergleich zu neueren Outputs wie "The Great Mass") verhältnismäßig erdige "Esoptron" die Devise: Will man bloße Unterhaltung, greife man nicht zu SEPTICFLESH! Somit sind SEPTICFLESH progressiv im eigentlichen Sinne, ohne dabei auch nur eine Sekunde zu den Heroen der Prog Rock/Metal-Szene zu blicken.

Doch "Esoptron" ist abwechslungsreich und hat in den einfacheren Momenten durchaus das Potenzial auch "normale" Metalheads anzusprechen: So nachzuhören beim düsteren "Succubus Priestess", "Rain" oder dem Titeltrack "Esoptron". Die besten Songs des Albums sind meiner Meinung nach jene, in der man dezente Eigenheiten mit dem düsteren, harten Metal der frühen Neunziger mischt, wie bei "Burning Phoenix" und "So Clean So Empty"! Bei "ice Castle" blickt man bereits in die eigene Zukunft, wenngleich dieser Song für "Esoptron" sehr ungewöhnlich zu sein scheint. Während "Narcissism" nach einem trügerischen Beginn zu einem unglaublich abstrusen Monster an Merkwürdigkeiten wird, ist ausgerechnet der Bonustrack "Woman Of The Rings"besonders eingängig und leicht nachvollziehbar geworden. Die Livetracks sind nett, aber verzichtbar.

Falls jemand also bereits Fan der Band ist und "Esoptron" noch nicht sein Eigen nennt, sollte derjenige hier sobald wie möglich zugreifen. Neue Fans werden SEPTICFLESH mit diesem ReRelease zwar nicht finden, aber das wird auch nicht die Zielsetzung dieser Wiederveröffentlichung sein. SEPTICFLESH kann man lieben oder hassen, respektieren muss man sie aber auf jeden Fall aufgrund ihres Könnens, ihrer künstlerischen Visionen und des originellen Beitrags zur Metalszene, den die Band seit mehr als zwei Dekaden liefert.



Ohne Bewertung
Autor: El Greco (29.05.2013)

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