Blood Red Throne - Blood Red Throne

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VÖ: 24.05.2013
Bandinfo: BLOOD RED THRONE
Genre: Death Metal
Label: Sevared Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Das mittlerweile siebente Studioalbum nach dem Bandnamen zu benennen, das zeugt entweder von einem gewaltigen Kreativitätsloch oder von einer absoluten „Fuck-You“-Attitüde. Ist eigentlich auch scheißegal, denn es gibt Bands, die dürfen ob ihres Kultcharakters einfach alles. Dazu zählen die norwegischen Todesmörtler BLOOD RED THRONE in jedem Fall, deren Mastermind und ex-SATYRICON-Livezocker Død nach dem „Brutalitarian Regim“ (2011) auch noch Bassist und Schlagzeuger ersetzen musste, womit der gute Mann innerhalb der letzten drei Jahre seine komplette Belegschaft bereits in mehrfacher Ausführung wechseln musste.

Musikalisch macht das aber glücklicherweise keinen Unterschied, denn BLOOD RED THRONE gehören nach wie vor zur absoluten Creme de la Creme des gediegenen Totschlagbereichs und kredenzen auch mit „Blood Red Throne“ wieder eine widerwärtige Schlachtplatte, die euch eure modrigen, in Exkremente ummantelten Eingeweide aus dem Maul schlüpfen lässt. Die einst so offensichtlichen DEICIDE-Einflüsse sind mittlerweile in den Hintergrund geraten, dafür fühlt man sich während dem Stakkato-artigen Propellerbangen an zahlreiche andere Schädelspaltercombos erinnert. Bereits mit dem Opener „Soulseller“ metzelt sich das Quintett unwiderstehlich durch die Botanik, die teilweise durchaus „grindigen“ (Grind mit „ei“ – eh schon wissen!) Blasteruptionen erinnern an die gottgleichen, leider verblichenen Briten-Bolzer BURNING SKIES. Federführend in der Rhythmusgebung ist das erst 22-jährige Kesselfellbürschchen Emil Wiksten, das ob seiner immensen Fähigkeiten nicht umsonst gerade erst von AEON verpflichtet wurde.

BLOOD RED THRONE 2013 mögen es auch lieber etwas grooviger und Mid-Tempo-lastiger. Das hört man in einer Vielzahl von Songs heraus, besonders „In Hell I Roam“, „Primitive Killing Machine“ und „Exoneration Manifesto“ schrauben gewaltig Schädel ab. Irgendwo zwischen technischer Verliebtheit á la CANNIBAL CORPSE und viehischer Tightness im Stile von SIX FEET UNDER sind BLOOD RED THRONE mittlerweile zuhause und fühlen sich dort hörbar wohl. Natürlich knallen auch die Highspeed-Tracks mehr als amtlich – „Deatholation“ lebt vom derben Grunz/Kreisch-Gemisch des neuen Shouters Yngve Bolt Christiansen, „Torturewhore“ zerfetzt mühelos Trommelfelle und mit dem frickeligen Closer „March Of The Undying“ legen die Norweger noch mal einen Brocken Brutalität drauf.

Im Direktvergleich mit den beiden Göttergaben „Affiliated With The Suffering“ (2003) und „Souls Of Damnation“ (2009) zieht das gute Teil zwar ganz knapp den Kürzeren, aber den Champions-League-Fixplatz im Death-Metal-Tableau behaupten BLOOD RED THRONE mühelos und verdient. Das Teil knallt euch unter Garantie die Rübe vom Torso!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (29.05.2013)

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