Chaos Beyond - The Drawing Board

Artikel-Bild
VÖ: 14.06.2013
Bandinfo: Chaos Beyond
Genre: Metal
Label: Terrasound Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Dort wo beim Debüt-Album „Confessions Of A Twisted Mind“ noch die Ähnlichkeit unter den einzelnen Songs einfach zu gravierend war, legen die Mannen von CHAOS BEYOND, samt Neo-Sänger Mike Kaos, mit ihrem ganz persönlichen „Zeichenbrett“ ein Sammelsurium an Abwechslung und stilistischer Vielfalt vor. Dabei kommt dem Quintett zu Gute, dass man nahezu jeglichen Core-Ballast über Bord geworfen hat und sich mittlerweile in einer Schnittmenge aus sehr viel Modern Metal und ein wenig Melodic Death Metal rundum geborgen fühlt.

Dies bedeutet aber auch, dass der Klargesangs-Anteil um den Faktor Zehn erhöht wurde, was aber den angenehmen Nebeneffekt mit sich bringt, dass CHAOS BEYOND richtig eingängige, sofort nachvollziehbare Hits schreiben können. Der Opener „Refuse To Resist“ ist so einer geworden, der sich übrigens perfekt mit dem darauffolgenden, zeitweise Double-Bass-Blast-Gewitter „This Is Your Chance“ ergänzt und so noch mehr an Wirkung erzielt.

Es sind generell die Feinheiten, jene Kleinigkeiten, die man erst nach oftmaligem Hören ausfindig machen kann, die „The Drawing Board“ so wertig machen: Kleine Intros, Synthesizer-Spielereien, Akustik-Interludes („Welcome To This World“), das bewusste Verzerren der Kaos-Stimme, eine Western-Gitarre beim Video-Hit „#Oneclickaway“, der bewusst eingewobene Pop-Appeal in „The Road“, eine weibliche Stimme in „Socialies“ usw. usf.

Und exakt wenn man sich erwischt hätte ein wenig die Stereotypen des Albums zu hinterfragen, legen CHAOS BEYOND mit dem klassisch-angehauchten Instrumentalstück „V1“ die Aufmerksamkeitslatte erneut eine Stufe höher. Gekonnt platziert und der ideale Wegbereiter für die restlichen Tracks, von denen die Brachial-Nummer „My Final Hatred“ am meisten zu überzeugen wusste.

CHAOS BEYOND haben mit „The Drawing Board“ eine durch und durch reife Veröffentlichung vorliegen, mir persönlich wäre zwar ein wenig mehr Rotz und ein bisschen weniger Sterilität lieber gewesen, dieser rein persönliche Eindruck soll und darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fünf Jungs sich mit diesem Album anschicken könnten auch außerhalb der Alpenrepublik was zu reißen. Da hilft neben der grundgütigen musikalischen Darbietung auch das Doppel-Digi-Pak mit beigelegter DVD und einem mitreißendem Comic-Artwork im Inneren des runden Teilchens.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (08.06.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE