The Boxer Rebellion - Promises

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VÖ: 07.06.2013
Bandinfo: The Boxer Rebellion
Genre: Alternative Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

THE BOXER REBELLION ist eine Alternative-Rock-Band, die um 2001 in London gegründet wurde. Sie besteht aus vier Mitgliedern und hat bisher drei Alben veröffentlicht: "Exits" (2005), "Union" (2009) und "The Cold Still" (2011). Mit „Promises“ bringen sie den vierten Streich.

Das Album hat elf Tracks zu bieten, welche allesamt ins Genre-Vorstellungsklischee passen – netter Rockrhythmus, eine leicht klagende, himmlisch anmutende Stimme, schrummende Gitarre und Klangwände aus Keyboardsounds.

Und so ist das Album auch. Ach ja, fast vergessen – typisch englisch ist es auch noch.

Für meinen Geschmack hebt sich das Album zu wenig aus dem Umfeld ab, klingt mir zu ähnlich wie RADIOHEAD, die weniger rockigen Stücke von COLDPLAY oder der Sound von BLUR. Leider kommt die CD nicht an die Energie von Bands wie FRANZ FERDINAND oder gar KINGS OF LEON heran.

Hingegen ist das Album durchaus chartsfähig. „Diamonds“ etwa bringt einen coolen Groove sowie den besten Stimmpart der LP mit – und das macht durchaus Spaß.

„Fragile“ – ein Song mit einem starken Elektrobeat – bietet eine Hookline und eine Basswumme, die bestimmt manchen Club erbeben lassen wird. Für mich ist das die rockigste Nummer auf dem Album.

„Ähnlich funktioniert auch „Take Me Back“, hier ist aber der Gesang, besonders die choralen Passagen, deutlich zu barock.

„Keep Moving“ fängt cool an; Bassline und gedämpfte Gitarre. Dann steigt eine ziemliche verhallte Stimme ein, die typischen Drumbeats und geschrummten Akkorde ergänzen den Song. Der klingt frisch und animiert den Fan bestimmt zum Tanzen.

Das trifft für das gesamte Album zu; es ist tanzbar und clubfähig. Daran wird sich die Band wohl auch orientieren, was wiederum sehr legitim ist.
Die coolste Nummer ist „New York“. Abgesehen von einigen Keyboard-Vorhängen arbeiten hier eigentlich nur Drums, Bass und Stimme. Der Groove ist mitreißend und hebt sich vom Rest der Songs deutlich ab.

„You Belong To Me“ – der Titel sagt schon worum es gehen muss. Ich wäre überrascht gewesen, wenn das keine „Komm-mal-näher-Baby“-Ballade gewesen wäre.

„Dream“ ist nochmals ein Song, der sich durch eine gewisse Eigenwilligkeit hervortut. Auch hier erstaunlicherweise wieder kaum Gitarre, auch wenig Schlagzeug und Bass, fast nur Keyboards und Stimme. Sehr langsam, sehr getragen – das ist der ideale Song für den Abspann eines traurigen Frauenfilms…

Der Titeltrack „Promises“ ist dann wirklich unerträglich britisch, quasi das Vorzeigemodell eines Britpop-Alternative-Stücks.

Über alles – zu clean, zu poliert! Für den Fan aber bestimmt ein Album, das Spaß macht und ideal für die Tanzfläche ist.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (04.06.2013)

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