Inter Arma - Sky Burial

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VÖ: 15.03.2013
Bandinfo: INTER ARMA
Genre: Black Metal
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste

INTER ARMA ist eine 2006 in Richmond, Virginia gegründete Black-Metal-Band mit massivem Doom-Einschlag – oder umgekehrt.

Mit „Sky Burial“ liefern sie ihr zweites Album ab, ihr erstes seit sie bei Relapse Records unter Vertrag stehen. Das Album ist eine Berg- und Talfahrt zwischen verschiedenen Genres. Darum scheinen sich INTER ARMA nicht zu kümmern, sie mischen Stile und musikalische Einflüsse wie ein Maler seine Farben – Hauptsache bunt!

Und bunt ist das Album. Es startet gleich mit einem Doom-Kracher von über zehn Minuten – „The Survival Fires“. Hämmernde Drums, wild schrummende Gitarren und schreiende Vocals, welche schon beinahe Angst machen.

Und dann kommt gleich die Dusche mit sanftem, warmem Wasser. „The Long Road (Iron Gate)“ in der drei Minuten und vierzig Sekunden kurzen Version enthält eigentlich nur eine akustische Gitarre, die ziemlich nach Lagerfeuer klingt und im Hintergrund eine wimmernde E-Gitarre. Der Gegensatz könnte nicht größer sein.

Auch nicht zur zweiten, dieses Mal über zehn Minuten langen Version desselben Titels. Die Melodie ist durchaus wieder erkennbar, das Ganze ist vielfältiger instrumentalisiert, Schlagzeug und Bass ergänzen die Gitarre, welche hier elektrisch daherkommt. Im Mittelteil finden wir ein Solo, das ebenso in die Siebzigerjahre passen könnte wie der gesamte Song. Das ist eine Mischung aus einer BARCLAY JAMES HARVEST-Ballade mit PINK FLOYD- oder YES -Einflüssen. Der Track ist auch genauso episch und lange.

„Destroyer“ wechselt wieder in die schwarze Todeszone. Der Sound scheint direkt aus der Hölle zu kommen, harte, rhythmische Trommeln, Giterrenriffs mit wimmernden Solopassagen – und leider wieder etwas „matschig“ im Sound, wie ich das von diversen Doom-Tracks kenne.

INTER ARMA lassen uns keine Zeit zur Erholung. „’sblood“ ist quasi das Schlagzeugsolo dieses Albums. Die Drums bestimmen den Track, geben weit mehr als Rhythmus und Tempo vor. Die schreiende Stimme im Hintergrund, die sich immer wieder mit einer jaulenden Gitarre vermischt, verkommt zu Beigemüse – obwohl es sie genau so braucht.

„Westward“ wiederum ist schwarzer Friedhofssound, psychedelisch, mit stark verzerrter Stimme. Mit dem Titelsong „Sky Burial“ endet ein Album, das sehr spannende Ansätze verfolgt und vielseitige Elemente integriert.

Insgesamt erweckt es in mir aber einen zwiespältigen Eindruck, viele der Stilelemente scheinen mir eher zufällig und werden von den Nummern mit schwarzem Doom-Charakter überschattet. Diese haben zu wenig Trennschärfe, der Sound wabert zu stark dahin.

Positiv hingegen ist die Spannweite an Höreindrücken, die Mischung der Stile, welche das Album ein Stück weit einzigartig machen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (09.06.2013)

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