Elora - Crash

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VÖ: 26.04.2013
Bandinfo: Elora
Genre: Progressive Rock
Label: Progressive Promotion Records
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Lineup  |  Trackliste

Erneut, wie immer gar, greifen Oliver Wenzler´s PROGRESSIVE PROMOTION RECORDS eine zumindest mir bisher noch nicht bekannte Band auf und man darf auch hier getrost von einem vollen Treffer sprechen.
Die Band stammt aus Marseille und ist eine Premiere für PPR, singen doch Damien und Anastasie in ihrer Muttersprache. Das gibt dem fein gesponnenen ProgRock eine noch nicht gekannte Tiefe.

Das Infopamphlet spricht wie folgt: "Their rock is strong and melodic, deep and leancholic."
Und das wäre es auch, auf das allernötigste reduziert.
Natürlich aber gibt es vieles mehr über "Crash" zu sagen.
Geboren wurde Elora im Jahr 2004. Sie ist das Kind, genauer gesagt die Tochter von Jean-Vincent Fillipini. Im selben Jahr wurde die andere ELORA geboren, die Band die wir hier präsentieren dürfen.
ELORA tourten anfangs in und um Marseille herum, um das nötige Kleingeld für eine Plattenaufnahme zu lukrieren. Das Resultat war eine Vier-Track EP und daraus resultierend eine Einladung zum Prog Sud Festival.

2013 nun aber will man, mit PROGRESSIVE PROMOTION RECORDS als Plattform den Bekanntheitsgrad erweitern. Man wird heuer am Prog Sud, am Crescendo (beide in Frankreich), am italienischen Veruno Prog und am Hausfestiva der PROGRESSIVE PROMOTION RECORDS auftreten.

Damit sollte man den eigenen Bekanntheitsgrad deutlich aufwerten. Kann man doch hier durchaus von einem absoluten Hammer des Prog Rock sprechen. Oder nennen wir das gespielte eher subtilen Prog Rock.
Das große "Hallo" in Sachen verwirrender und fordernder Rhythmuswechsel wird wenn überhaupt sehr elegant, sehr subtil, unaufdringlich in die Songs integriert. Wichtig scheint den Franzosen der Song an sich zu sein. Große Melodien, nie kitschig, mächtig und sich immer logisch aus dem Song entwickelnd.
Prog Rock der für die Freunde härterer Musik vielleicht etwas zu leicht in der Instrumentalisierung daher kommt. Aber ich würde jedem, der spannende und umarmende Musik (mir ist nichts passenderes eingefallen) mag empfehlen, hier rein zu hören.

Die technischen Künste sind da, aber sehr oft geschickt eingebaut. Die so oft im "progressiven" Rockbereich aufgefahrenen Soli sind wenig präsent, dafür aber Ohrwürmer wie "Ici Encore" die auf mehreren Ebenen funktionieren. Einerseits als klassischer Song mit Riesenrefrain, andererseits auch mit spannendem Schlagzeugspiel und starken Basslinien. Dieser Spagat wird souverän geschafft, so knapp muss das gesagt werden.

Der Zweiteiler "L´Espoi Part I + II" beginnt mit einer wunderbar verhaltenen Technikschau von Julien Beaumont der hier zusammen mit Jean-Vincent Fillipini dem Song ein Fundament errichtet auf dem eine zerbrechliche Gesangline von Anastasia Moussali das Lied nach vorne treibt. in den ersten 2.30 Minuten des Songs passiert mehr als bei vielen Bands auf dem gesamten Album und trotzdem entsteht ein herrlicher, atmosphärischer Song. Großartige Melodien, träumerische Zwischenspiele der Instrumentalfraktion, und kluge Interludien haben passende Plätze in den einzelnen Songs. In jedem Song nämlich. Soweit lehne ich mich gerne aus dem Rezensentenfenster.

Ganz stark der Abschlusssong, der wie so oft dieses durch schräge Takte auffallende aber immer wieder swingende Schlagzeug betört. Die Keyboards sorgen dafür, dass beim Hören im Kopf Landschaften entstehen, Landschaften voller Melancholie, aber immer wieder auch kehrt die Sonne zurück in diese Welten.

Wie soll man das zusammenfassen...

Prog Rock mit absoluten Könnern an den Instrumenten, mit Songwritern die eben genau das beherrschen, das Komponieren und Arrangieren von stringenten, technischen, betörenden, beglückenden Songs. Absoluten Klassikern (jetzt schon) die süchtig machen.






Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (08.06.2013)

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