KING KOBRA - II

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VÖ: 05.07.2013
Bandinfo: KING KOBRA
Genre: Melodic Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Die in den 1980ern vom umtriebigen Drum-Dschingis Khan Carmine Appice (u.a. BLUE MURDER) ins Leben gerufene Band dürfte Hardrock-Kennern ein Begriff sein. Der große Erfolg blieb der Band trotz dreier ansprechender Alben versagt, 2010 startete der Drummer einen neuen Versuch, heuerte die kantig-raue Röhre Paul Shortino, der sich als Stimme von u.a. QUIET RIOT oder ROUGH CUTT einen exzellenten Ruf ersang, an und veröffentlichte das selbstbetitelte “Debut“ der Neubesetzung.

Geradlinig, nicht grenzenlos ungestüm wie die jungen Wilden (AIRBOURNE und Co.), sondern mit einer gefälligen abgeklärten Coolness (wie sie etwa angegraute Rockerkollegen wie LITTLE CAESAR an den Tag legen und die Rock-Attitüde zutiefst glaubwürdig und ehrlich rüberbringen) geht das Quartett auf dem neuen, nach der Reaktivierung zweiten Longplayer geradlinig und frei von der Leber weg zu Werke. Ohne unnötigen Firlefanz und immer hoch melodisch schießt das Album geradewegs ins Rhythmusbein. Und genau diese Erfahrung und Abgeklärtheit spiegelt sich auch im Songwriting wieder. „Hell On Wheels“ oder „Have A Good Time“...das sind Songtitel für den nahenden Sommer, für laue Sommernächte, die mit Lagerfeuer, Booze und Rock gefeiert und zum Tage gemacht werden. Und die Titel könnten nicht bezeichnender für die Nummern an sich sein. „The Ballad Of Johnny Rod“ (ja, der ex-W.A.S.P.-Basser) zeigt dann auch die schwere Blues und Rock n Roll-Schlagseite in der Ausrichtung dieser Combo, VAN HALEN/DAVID LEE ROTH standen hier Pate. Auch klar, dass die obligatorischen Balladen am Start sind (das an KID ROCK erinnernde „Take Me Back“), ansonsten regiert allerdings die Stromgitarre („When The Hammer Comes Down“ oder „Running Wild“).

Der zweite KING KOBRA-Longplayer nach dem Relaunch der Band ist ein starkes Gute-Laune-Album, das die erfahrenen Rocker von ihrer besten Seite zeigt und nur danach schreit, ordentlich abgefeiert zu werden. Wer von Haus aus gut drauf ist, dem möge das Album als Emotionstrigger dienen, der Rest möge sich von (wenngleich nicht immer originellen) Songs wie dem treibenden „Hell On Wheels“ oder dem MÖTLEY CRÜEigen „Knock Them Dead“ rockifizieren oder beim entspannt WHITESNAKEigen „Got It Coming“ alle Viere grade sein lassen! Und bevor hier noch weitere Reverenzbands genannt werden, die das Album Gefahr laufen lassen, aufgrund der zahlreichen AEROSMITHschen („The Crunch“) oder DEEP PURPLEsken („Deep River“) Querverweise Originalitätsabzüge zu kassieren, beenden wir an dieser Stelle das Review, dann kann sich auch niemand am langweiligen Coverartwork stoßen! In diesem Sinne: Let the good times roll!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (02.07.2013)

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