Deadlock - The Arsonist

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VÖ: 26.07.2013
Bandinfo: DEADLOCK
Genre: Melodic Death Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

DEADLOCK haben über die Jahre hinweg eine gigantische Fanbase aufgebaut und konnten im Melo-Death-Metal-Bereich für viel Furore sorgen. In ihren Anfängen haben sie hauptsächlich ihre vegane Lebensweise in den Texten verarbeitet, was sich mit Themen wie Tierquälerei auseinandersetzte. Auf Dauer konnte man damit aber seine Fanbase einfach nicht vergrößern, weil man sich ein stückweit zu sehr auf diese Thematik verkrampft hat. Neue Ansätze gab's dann auf dem vergangenen Werk "Bizarro World", das auch mehr moderne Elemente verarbeitet hat. Kurze Zeit später hat Johannes Prem, seines Zeichens Growler der Band, die Band leider verlassen, wurde aber quasi intern vom "ehemaligen" Bassisten John Gahlert an den Vocals ersetzt. Mit "The Arsonist" wagen die deutschen nun ihren nächsten Schritt und man merkt ihnen an jeder Ecke und Kante an, dass sie sehr akribisch an diesem Album gearbeitet haben.

Der Opener "The Great Pretender" schafft es, Härte und Melodie perfekt miteinander zu kombinieren. John Gahlert beherrscht die Growl-Parts ähnlich gut wie sein Vorgänger und für einen Moment dachte ich sogar, dass dieser die Band gar nicht verlassen hat. Ich bin auch der Meinung, dass DEADLOCK beim neuen Album mit einer 7-String-Gitarre gearbeitet haben, was diese wuchtigen Riffs erklären würde. Soundtechnisch macht das einiges her und die fette Produktion setzt dem Ganzen die Krone auf. Sabine zeigt, warum sie eine der besten ihres Fachs ist und umschmückt den Opener mit sanften, aber auch kraftvollen Vocals.

"I'm Gone" überzeugt mit einem leicht balladesk angehauchtem Chorus, bewegt sich in den Strophen eher auf einer brutalen Ebene und macht diesen Song aufgrund dieser Gegensätze sehr interessant. "Dead City Sleepers" groovt ordentlich vor sich hin, knallt sehr wuchtige Riffs raus, die die Boxen zum Kochen bringen und ein weiteres Mal die wahnsinnig tolle Produktion aufzeigen. Das schöne Zusammenspiel zwischen John und Sabine funktioniert hier perfekt und lässt dahingehend auch keine Wünsche offen. Der Titeltrack erzeugt mit seinem intensiven Refrain Gänsehaut und insbesondere hier wird in den Strophen deutlich, dass DEADLOCK definitiv mit einer 7-String gearbeitet haben, was hier nämlich schon fast ein stückweit an die Djent-Götter von MESHUGGAH erinnert.

"The Final Storm" könnte gut und gerne auf der neuen HSB-Platte stehen und hier darf John mal sein ganzes Können zeigen. Der Song gehört in seiner Gänze fast komplett ihm und dieser setzt insbesondere auf eine sehr tiefe düstere Atmosphäre, die zugleich schon sehr episch daher kommt. Der Rausschmeißer "My Pain" ist mein Favorit auf der Platte, obgleich der Song relativ poppig rüberkommt. Sabine packt mich einfach mit ihren emotionalen Vocals und man spürt, dass sie die Songs wirklich lebt und fühlt.

DEADLOCK haben mit "The Arsonist" die nächste Stufe erreicht und ihr bis dato stärkstes Werk hingezaubert. John hat sich an den Vocals nahtlos eingefügt und die Lücke von Johannes definitiv geschlossen. Sabine ist aus der gesamten Szene gar nicht mehr wegzudenken und ist eine Bereicherung für das ganze Genre. Die Lyrics sind tiefgründig und sprechen direkt aus dem Leben und über die Produktion kann ich sowieso nur lobende Worte verlieren. Anno 2013 definitiv eine der wuchtigsten Produktionen, die mir bisher untergekommen sind. Zwar haben sich auch auf "The Arsonist" zwei bis drei Songs geschlichen, die das hohe Niveau von Krachern wie "Dead City Sleepers" nicht ganz halten können, dafür punkten die Deutschen aber im Gegenzug mit ihrer Interpretation des Songs "Small Town Boy". Die Mischung zwischen Härte und Melodie ist hier sehr gut gelungen und so darf es mit DEADLOCK in Zukunft gern weiter gehen!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (22.07.2013)

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