SCHWARZER ENGEL - In Brennenden Himmeln

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VÖ: 26.07.2013
Bandinfo: SCHWARZER ENGEL
Genre: Gothic Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Anfang des Jahres erschienene Scheibe „Schwarze Sonne“ war wenig beeindruckend. Derselbe Song dreimal in mittelprächtig unterschiedlichen Versionen und ein weiterer Song dazu, das reichte auch als EP nicht. Da aber auch diese Titel eine spannende musikalische Umsetzung zeigten, war ich sehr gespannt auf das versprochene Album.

Ich mag Gothic, dabei vor allem deutschsprachige Produktionen – von denen es eine ganze Menge guter gibt: MONO INC, SUBWAY TO SALLY oder die Schweizer von THE BEAUTY OF GEMINA. Also, eines ist klar – die Trauben hängen hoch.

Etwas stutzig macht ein Satz aus den Promounterlagen : „Ein Muss für alle Fans von RAMMSTEIN, AMON AMARTH, DIMMU BORGIR und IN FLAMES“ – wie bitte?

Wollen wir einmal sehen; RAMMSTEIN-Fan bin ich nicht wirklich, AMON AMARTH gehören hingegen ganz nach oben auf die Liste. DIMMU BORGIR sind ziemlich hart, bizarr und sehr metallisch und IN FLAMES sind eher melodisch und fast schon sanft. Seien wir ehrlich, diesen Anspruch kann keine Band erfüllen.

SCHWARZER ENGEL geben aber deutlich Gas, dieses Album hat – ausser den beiden Tracks der EP – mit „Schwarze Sonne“ gar nichts mehr zu tun. Insgesamt 14 Titel liegen vor, welche einen weiten Soundrange abdecken.

„Der Fährmann“ ist ein typischer Gothicsong mit viel Mittelalter-Touch, der zweite Song der EP. „Psycho-Path“ ist so eine RAMMSTEIN – Geschichte. Mit „Der Untergang“ gibt es einen Track mit viel punkigem Style, „Auf In den Kampf“ hingegen präsentiert sich wiederum als reines Metalbrett.

Ein Attribut von Gothic ist die Freiheit im Umgang mit verschiedenen Stilen und Dave Jason zelebriert das. Mit „Schwarze Sonne“ hat er einen Track mit Hitpotenzial geschrieben, eine Mitsingnummer, ein Song, zu dem man sich wiegen kann…

Die fetten Metalsongs gehen dann auch ein Stück weit in Richtung AMON, „Auf In Den Kampf“ etwa oder „Im Schatten Des Todes“ oder „Rache“, ziemlich fett und geradeaus. Letztlich ist das aber doch kein Pagan oder Viking Metal. Kurz und gut, der oben aufgeführte Vergleich ist untauglich.

Das kann man vom Album nicht sagen. Ich bin sehr positiv überrascht, die Steigerung gegenüber der EP ist grandios. Das Album ist abwechslungsreich und bietet vielen Geschmäckern etwas. Wer gerne Gothic mit Melodie und Metal mag, hämmernde Blasts ebenso wie Hooklines und das Ganze mit deutschen Texten, für den ist das Album geeignet.

DAVE JASON und seine Truppe liefern ein solides Album ab, das die Gehörgänge erfreut und die eine oder andere Zug- oder Autofahrt deutlich verkürzen kann.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (21.07.2013)

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