Casket - Undead Soil

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VÖ: 00.00.2013
Bandinfo: CASKET
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

CASKET sind wahrlich zu den Urgesteinen der deutschen Death-Metalszene zu zählen. Bereits seit 1990 existiert die Band aus dem beschaulichen Reutlingen und mörtelt seither unaufhörlich vor sich hin. Man blieb sich und seinen Fans in diesen mittlerweile 23 Jahren zu 100% treu und weicht zu keinem Zeitpunkt von der eigenen Linie ab. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) schafften es CASKET bislang nicht, besonders viel an Beachtung von Seiten der Öffentlichkeit zu erlangen. Nun, vier Jahre nach der letzten Veröffentlichung "Upright Decay", bläst man mit "Undead Soil" erneut zum Angriff.

Und ein lapidares Urteil dazu könnte lauten: Es ist alles so wie immer! Mit anderen Worten: CASKET zelebrieren ihren Death Metal auch im Jahr 2013 stumpf, roh und vernichtend. Progressive Elemente gibt es nicht. Große Harmonien ebenfalls nicht. Nein, CASKET klingen eben wie aus den 90er Jahren. Die Riffs bleiben einfach, die Produktion ist so sehr Underground wie irgendwie möglich und die Tempovariationen bleiben marginal. "Dead Men Refuse", das beinahe rockige "Casketball" und das knackige Gemetzel "Hirschtanz" wissen aber dennoch zu gefallen. Der ungewöhnlichste Track des Albums ist wohl "Masturbating In Psalms", der leichte BELPHEGOR-Anleihen beinhaltet und ebenfalls zu unterhalten weiß. Insgesamt erinnern CASKET aber eher an PURGATORY, manch frühe Ami-Death Band und was den Groovefaktor anbelangt mitunter auch an alte GRAVE. Dies macht "Undead Soil" zu einer unterhaltsamen, aber auch sehr vorhersehbaren Veröffentlichung.

Also wie bewertet man so ein Album, bei dem die Erwartungshaltung zu 100% erfüllt wurde, die Routine dem Hörer aber auch keinerlei Überraschungsmomente bietet? Prinzipiell lässt sich feststellen, dass bisherige Fans der Band mit "Undead Soil" auf jeden Fall glücklich sein werden. Insgesamt bedeutet das Album sogar eine leichte qualitative Steigerung gegenüber "Upright Decay". Neue Fans werden CASKET damit aber nicht gewinnen. Für Fans des stumpfen old school Death Metals ist das Dargebotene eine helle Freude, allen anderen werden die besonderen Momente abgehen. Mir persönlich gefallen einige Aspekte des Albums gut, die Produktion lässt aber die partiell vorhandenen guten Ideen nicht immer zur Geltung kommen. Die Bewertung richtet sich an den durchschnittlichen Death Metal Fan. Freunde der alten Death Metal Schule mögen einen Punkt addieren, Fans des modern angehauchten oder partiell melodischen Death Metals sollten einen Punkt abziehen. Fazit: "Undead Soil" ist ein rohes Old School-Brett mit einem nicht zu verachtenden Unterhaltungswert, aber auch mit einem recht geringen Anteil an Originalität und Frische.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (29.07.2013)

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