Thyreos - I Don't Live To Fail

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VÖ: 26.06.2012
Bandinfo: Thyreos
Genre: Melodic Metal
Label: Sliptrick Records
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Lineup  |  Trackliste

Mit "I Don't Live To Fail" liegt das zweite Album der hierzulande noch kaum bekannten Schweden THYREOS vor. Die Truppe um Sänger und Bassiten Fredrik Nordin ist noch ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt, aber das könnte sich nach dem Deal mit Pure Steel Publishing, der den Schweden den deutschen Markt öffnen soll, bald ändern! Die Voraussetzungen dafür sind auf jeden Fall gegeben, haben THYREOS doch mit dem vorliegenden "I Don't Live To Fail" ein Scheibchen im Gepäck das einiges an Überraschungen bereithält!

Stilistisch erinnern die Schweden teilweise stark an ihre berühmten Landsmänner von HAMMERFALL, mit einem Schuss EDGUY und einer gehörigen Portion HARDCORE SUPERSTAR. Dabei vermischen sie auf mitreißende Weise die rockige Party-Attitüde der Sleaze-Haudegen mit der Verspieltheit von früheren EDGUY-Scheiben und der Epik des schwedischen Metal-Schlachtschiffes. Dazu bedienen sich THYREOS eines sehr abwechslungsreichen Songwritings, das sowohl mit lupenreinen Hardrock-Hymnen als auch mit Powermetal-Stücken der europäischen Schule aufwarten kann.

Standesgemäß gibt es auf "I Don't Live To Fail" mitreißende Gitarrenriffs die von der Saitenfraktion songdienlich und technisch einwandfrei dargelegt werden. Gleiches gilt für die Solos, bei denen aber fast schon ein bisschen zu sehr auf Nummer Sicher gegangen wird. Der Sänger bewegt sich ihn angenehmen Tonlagen, mit etwas rauem Einschlag der vor allem bei den eher rockigeren Songs durchkommt und offenbart lediglich kleine Schwächen bei den langsameren, getragenen Passagen. Die Stärke von THYREOS liegt definitiv in den enorm eingängigen Refrains, die sich erbarmungslos in den Gehörgang fräsen und es sich dort gleich für längere Zeit häuslich einrichten.
Das einzige Manko der Scheibe ist lediglich die stellenweise etwas diffus geratene Produktion, die den Songs aber nichts von ihrer Eingängigkeit und der mitreißenden Grundstimmung raubt.

Schon bei dem gut gewählten Opener "I See You" spielen die Schweden ihre Stärken mit einem Killerrefrain gnadenlos aus und gehen auch tempomäßig gleich einmal in die Vollen - womit sie ungemein an EDGUY in ihren besten Zeiten erinnern. Auf den Punkt bringt die Gesamtstimmung der Titel "Overdrive", den man am besten mit 'HAMMERFALL meets Punkrock' beschreiben kann und dessen Chorus man nur sehr schwer wieder aus den Gehirnwindungen bekommt. In eine ähnliche Bresche schlagen der solide Rocker "Handsome Dreamer" und die titelgebende Rock-Hymne "I Don't Live To Fail". Bei "Follow The Road" wird klassischem Powermetal gefrönt, während bei "The Loathsome V" auch mal etwas härter zu Werke gegangen wird. Mit "Depressed Dimension" ist auch noch ein schwerer, an ICED EARTH angelehnter Brocken mit über sieben Minuten Länge vertreten, der dem Hörer einiges an Aufmerksamkeit abverlangt. Dafür wird dann zum Ausklang unter dem Titel "When Demons Fall" ein ruhigeres, balladesk angehauchtes Stück serviert.

Mit "I Don't Live To Fail" legen THYREOS eine hammergeile Melodic-Scheibe vor, die sich durch ihren Abwechslungsreichtum kaum abnützen kann. Diese Truppe aus Schweden ist definitiv eine DER Entdeckungen des Jahres, die man als Freund melodischen Metals nicht versäumen sollte. "I See You" und "Overdrive" haben definitiv das Zeug zu Klassikern! Hier scharrt eine verdammt gute Formation in den Startlöchern, die definitiv das Zeug hat es bis nach ganz oben zu schaffen!

Anspieltipps: "I See You", "Overdrive", "If Tomorrow (Would Break Into Silence)"



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (08.08.2013)

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