Vermin - Plunge Into Oblivion (Re-Release)

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VÖ: 21.02.2013
Bandinfo: Vermin
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Punishment 18 Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Wir schlagen ein weiteres Kapitel der Rubrik „Re-Releases, die die Welt nicht braucht“ auf. Heute an Bord – die schwedischen High-Speed-Death/Thrasher VERMIN. Wer nicht unbedingt Leib und Seele für die Metalkultur in Schweden opfert (wie etwa der hoch geschätzte Journo-Kollege BT Jaschinski), der wird von dem Kollektiv aus Nässjö noch nicht viel gehört haben und hat auch nichts verpasst. 1991, bereits etwas spät für das Elchtod-Geschäft gegründet, klopften VERMIN einst drei Demos ein, bevor sie 1994 mit „Plunge Into Oblivion“ noch ein Stück des Todeskuchens abgreifen wollten. Da aber Branchenkollegen wie NIHILIST, UNLEASHED, DISMEMBER, GRAVE oder ENTOMBED zu der Zeit schon dick im Geschäft waren, blieb für VERMIN nicht viel mehr als eine Fußnotennotiz in diversen Undergroundfibeln.

Punishment 18 Records haben sich nun erbarmt und liefern mit dem (Sound- und Produktionstechnisch unveränderten) Re-Release etwas Futter für die Allessammler-Fraktion. Bis auf das für damalige Zeiten typisch mystische Cover-Artwork hat „Plunge Into Oblivion“ aber leider nichts mit der Qualität oben genannter Combos gemein. Zu überhastet, zu unausgegoren und ganz ehrlich gesagt vor allem zu schwach sind die Songs von VERMIN, die sich auf ihrem Debütalbum durch 13 Tracks knüppelten und dabei ein herbe Dosis Thrash in das Death-Gebräu mischten. Aufgenommen in den legendären Sunlight Studios atmet das Album natürlich die Seele des Schweden-Tods, aber selbst Producer Fred Estby (DISMEMBER) konnte diesen Genre-Bauchfleck nicht verhindern.

Musikalischen klangen VERMIN zu dieser Zeit wie eine bemühte Kreuzung aus ENTOMBED, DEMOLITION HAMMER und eben DISMEMBER, ohne aber auch nur ansatzweise an Genialität oder Verve eben dieser Legenden ranzukommen. VERMIN holzen ihre gute halbe Stunde im absoluten Zweitligaformat runter und vermögen nur in den seltensten Fällen aus ihrem B-Charme auszubrechen. Das knackig riffende „The Silence“ etwa ist ein positives Beispiel, auch „Eternal Love“ oder das anfangs atmosphärische „Bitter Hate“ machen Laune. Das am Ende gereihte JOHNNY-CASH-Cover „San Quentin“ war übrigens programmatisch für die Bandzukunft – bevor VERMIN nämlich Anfang dieses Jahrtausends kommentarlos ins Nichts verschwanden, verwandelten sie sich in eine Death’n’Roll-Band. Ein Schelm, wer an Trendanbiederung denkt…



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (07.08.2013)

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