Ten To 16 - Fearless

Artikel-Bild
VÖ: 12.04.2013
Bandinfo: Ten To 16
Genre: Rock
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay | Webshop
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

'Sophisticated Rock' oder kurz SophRock haben sich die vier Musiker aus Wien auf die Fahnen geschrieben, um unter dem Bandnamen "TEN TO 16" ihr Album "Fearless" unter die Leute zu bringen. Was kann man sich unter SophRock vorstellen? Die Band selbst versteht darunter laut ihrer Homepage musikalische Bandbreite, atypische Songstrukturen und zynisch-kritische Lyrics die das Gesamtwerk auf den ersten Blick wie harmonisiertes Chaos aussehen lassen.

In anspruchsvollen Sphären bewegen sich TEN TO 16 auf jeden Fall, was sich vor allem bei den vorwiegend von Drummer Tom verfassten sozialkritischen Texten zeigt. Sophie, die Dame am Mikro, nimmt sich hier kein Blatt vor den Mund und singt mal eindringlich, mal wütend von Gewalt, Untreue, Bigotterie, sowie zerbrochenen Träumen und Familien. Und das alles mit einer Offenheit und einem Zynismus der einen wirklich nachdenklich stimmen könnte - könnte.

Alleine, das Zusammenspiel aus Musik und Text mag nicht so recht zünden. Die durchwegs hochklassigen Lyrics werden in ein zwar rockiges, aber dennoch zu zahmes musikalisches Gerüst gezwängt, das der kräftigen, ausdrucksstarken Stimme der Sängerin einfach nicht gerecht wird. Es fehlt vor allem an markanten Ecken und Kanten, die dem unauffälligen Stil die nötige Würze an Wiedererkennungswert geben würden.

Den Herren an den Instrumenten kann man das Talent aber keinesfalls absprechen - allen voran Bassist Ludo der einige Songs mit einem an Funk Rock angelehnten Spiel aufpeppt. Die im progressiven Bereich liegenden Wurzeln der Band kommen auch beim stellenweise wirklich gut akzentuierten Schlagzeug durch. Auch über den Sound kann man an keiner Stelle meckern, denn dieser präsentiert sich klar und differenziert - vielleicht nicht über die Maßen druckvoll, aber immerhin mit der unscheinbaren Stilrichtung harmonierend.

Im Großen und Ganzen kann man "Fearless" kein wirklich schlechtes Zeugnis ausstellen, haben sich doch TEN TO 16 die Messlatte für ihr Debütalbum selbst ganz schon hoch gelegt. Leider können sie die selbst gesteckten Ziele aber nicht wirklich erfüllen, und scheitern an dem hohen Anspruchslevel das sie erreichen wollen. Das Gesamtkonzept des Albums erweist sich trotz außergewöhnlicher Ansätze einen Zacken zu verkopft, und vermag es leider nicht die vielen unterschiedlichen Elemente zu einem homogenen Ganzen zu vereinen.

Anspieltipps: "Burn Out", "Porn", "Breathe"



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (24.08.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE